Von Steffen Gosenheimer

ZÜRICH (Dow Jones)--Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag mit seinen europäischen Pendants nicht ganz Schritt halten können. Gebremst wurde er von den als defensiv und weniger konjunkturzyklisch geltenden Indexschwergewichten Roche (-0,5%), Novartis (+1,0%) und Nestle (+0,2%). In diese Kategorie fällt auch der Augenheilkundewert Alcon (+0,6%).

Während beispielsweise der DAX um rund 2 Prozent zulegte, reichte es für den SMI so nur für ein Plus von 0,8 Prozent auf 10.991 Punkte. Für Zuversicht an den Börsen sorgten die Berichte von der Entwicklung in der Ukraine, wo nun angeblich in einigen Gebieten die russischen Aggressoren von ukrainischen Streitkräften wieder zurückgedrängt werden. Dazu passend gab der europäische Gaspreis weiter nach auf das niedrigste Niveau seit rund vier Wochen. Das schürte Hoffnungen auf Entspannung auf der Inflationsseite und mit Blick auf die befürchtete Rezession in Europa.

Zugleich sind nach den jüngsten entschlossenen Zinserhöhungen - beispielsweise durch die EZB - die Sorgen vor einer nicht zu bändigenden Inflation ebenso etwas abgeebbt wie vor weiteren von den Notenbanken klar signalisierten weiteren Zinserhöhungen.

Im SMI gab es 19 Kursgewinner und einen -verlierer. Umgesetzt wurden 29,77 (Freitag: 29,51) Millionen Aktien.

Bankaktien waren weiter gesucht: Credit Suisse gewannen 3,0, UBS 1,8 und Julius Bär 1,7 Prozent. Hintergrund ist die eingeleitete Zinswende in Europa. Ein insgesamt höheres Zinsniveau dürfte für höhere Margen unter anderem im Kreditgeschäft der Bankhäuser sorgen und bei den Versicherern für wieder attraktivere Anlagemöglichkeiten. Swiss Re gewannen 2,6, Swiss Life 2,0, Zurich Insurance 0,5 und Partners Group 1,4 Prozent.

Swiss Re sprach außerdem von Wachstumschancen, obwohl das Umfeld angesichts von Inflation und geopolitischen Spannungen zunehmend schwieriger wird. Das Unternehmen geht davon aus, dass das erhöhte Risikobewusstsein und die zunehmende Risikoexponierung zu einer höheren Nachfrage nach Versicherungsschutz in allen Branchen und Regionen führen werden und rechnet mit einem Anstieg des Prämienvolumens um 33 Milliarden Dollar in den gewerblichen Sparten.

Zur Rose gaben um knapp 3 Prozent nach. Die Analysten von Baader haben ihre Empfehlung "Buy" für die Onlineapotheke leicht abgeschwächt auf "Add". Hintergrund sind Bedenken hinsichtlich einer möglichen weiteren Verzögerung des E-Rezepts.

In der dritten Reihe verbilligten sich Dätwyler nach einer deutlichen Kurszielsenkung durch die Analysten von Stifel um 1,1 Prozent.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos/err

(END) Dow Jones Newswires

September 12, 2022 11:51 ET (15:51 GMT)