ZÜRICH (Dow Jones)--Der Aktienmarkt in der Schweiz ist am Dienstag hinter den Nachbarbörsen in Europa sowie der Wall Street zurückgeblieben. Vor allem die defensiven Indexschwergewichte verdarben die Tagesbilanz, sie wurden wegen der Branchenrotation hin zu zyklischen Titeln links liegen gelassen. Eine Reihe positiver Nachrichten rund um Corona-Impfstoffe sorgte für Zuversicht mit Blick auf einen Wirtschaftsaufschwung im kommenden Jahr. Davon dürften vor allem die Zykliker profitieren, die am Dienstag auch in der Schweiz vorrückten, aber in ihrer Gewichtung nicht mit den beiden Pharmagiganten und Nestle konkurrieren können.

Der SMI verlor 0,3 Prozent auf 10.449 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 10 Kursgewinner und 9 -verlierer gegenüber, unverändert schloss 1 Aktie. Umgesetzt wurden 52,87 (zuvor: 80,55) Millionen Aktien.

Bei den aktuell gesuchten konjunktursensitiven Aktien gewannen ABB 0,5 Prozent und Lafargeholcim 1,7 Prozent. Finanzwerte legten nach dem starken Montag nochmals zu. So gewannen UBS 0,9 Prozent, bei den Versicherern stiegen Swiss Re um 1,3 und Zurich Insurance um 1,2 Prozent.

Credit Suisse kletterten um 1,4 Prozent nach oben. Dabei belastete kaum, dass die Bank bei einer Altlast aus der Finanzkrise vor einem Jahrzehnt mit ihrer Risikovorsorge nicht auskommt. Credit Suisse erklärte, sie müsse in einem langen Rechtsstreit mit dem Anleiheversicherer MBIA Inc. im Zusammenhang mit Garantien auf US-amerikanischen hypothekenbesicherte Wertpapiere (RMBS) wahrscheinlich rund 680 Millionen Dollar zahlen. Einen freundlichen Akzent dagegen setzte die Ratingagentur Moody's, die die Kreditwürdigkeit der Bank um eine Stufe auf Baa1 anhob. Der Ausblick wurde von positiv auf stabil geändert. Die Rentabilität der Bank habe sich verbessert und stabilisiert.

Trotz starker Konjunkturdaten aus China tendierten die auf diesen Markt angewiesenen Luxusgüterwerte uneinheitlich. Sie hatten im November deutlich stärker abgeschnitten als der Leitindex SMI. Nun gaben Richemont 0,7 Prozent ab, während Swatch 1,3 Prozent vorrückten.

Vor allem Nestle (-0,7 Prozent) und Novartis (-1,1 Prozent) sorgten für die flaue Tendenz am Gesamtmarkt. Das dritte Schwergewicht Roche legte um 0,2 Prozent zu. Schwächster SMI-Wert waren Lonza, die nach Gewinnmitnahmen 2,9 Prozent einknickten. Die Aktie hat in diesem Jahr rund 57 Prozent zugelegt.

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DJG/raz/mgo

(END) Dow Jones Newswires

December 01, 2020 11:44 ET (16:44 GMT)