ZÜRICH (Dow Jones)--Leichter hat die schweizerische Aktienbörse den Handel am Dienstag beendet. Im Blick standen Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell, die als falkenhaft empfunden wurden. Dies drückte auf die Aktien an der Wall Street und in Europa. Powell hat seine Bereitschaft zu stärkeren Leitzinsanhebungen angedeutet. Im Redetext für Powells halbjährliche Anhörung vor dem Bankenausschuss des Senats hieß es: "Die jüngsten Konjunkturdaten sind besser ausgefallen als erwartet, was darauf hindeutet, dass das endgültige Zinsniveau wahrscheinlich höher ausfallen wird als bisher angenommen." Sollte die Gesamtheit der Daten darauf hindeuten, dass eine schnellere Straffung gerechtfertigt sei, wäre die Fed bereit, das Tempo der Zinserhöhungen zu beschleunigen.

Der SMI verlor 0,7 Prozent auf 11.064 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 19 Kursverlierer und 1 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 36,18 (zuvor: 40,97) Millionen Aktien.

Die Lindt-Aktie notierte unverändert und schlug sich damit besser als der breite Markt, zwischenzeitlich notierte sie auch im Plus. Die Zahlen des Schokoladenherstellers wurden im Handel prinzipiell positiv gewertet. "Die hochpreisigen Schokoladen sprechen ohnehin eine Käuferschaft an, die weniger preissensitiv ist", sagt ein Händler. Daher seien Preiserhöhungen bei Lindt im allgemein steigenden Umfeld leichter durchsetzbar und würden den Absatz nicht gefährden. Die Profitabilität sei gut, die EBIT-Marge von 15,0 Prozent habe daher genau die hauseigene und die Markterwartung getroffen. Der Ausblick auf 2023 wurde bestätigt. Lindt-Aktien blieben damit attraktiv für Langfrist-Investoren.

Dufry steigerten sich um 2,2 Prozent. Bei dem Unternehmen sei die Geschäftsentwicklung 2022 geprägt gewesen von der Erholung des Reiseaufkommens, vor allem in der westlichen Hemisphäre, kommentiert Baader Helvea die Zahlen des Betreibers von Duty-Free-Shops. Der Umsatz sei etwas stärker als erwartet um 75,7 Prozent gestiegen, habe damit aber noch immer 20 Prozent unter dem Vor-Pandemie-Niveau von 2019 gelegen. Ansonsten habe das Unternehmen aber von den "robusten" Ausgaben der Kunden auf Reisen profitiert - und dies trotz konjunktureller Eintrübung und operativen Problemen in der Branche. Das EBIT habe sowohl ihre Erwartungen als auch die des Markts übertroffen, so die Analysten. Das sei neben dem starken Umsatzwachstum auch der strikten Kostenkontrolle und dem Auslaufen der garantierten Mindestmieten an Flughäfen zu verdanken.

Etwas abgefedert wurden die SMI-Verluste von Schwergewicht Nestle, die nach ihren Abgaben am Vortag nun leicht im Plus tendierten. Dagegen ging es mit Roche 1,2 Prozent abwärts; Novartis tendierten knapp behauptet.

Bankenwerte neigten zur Schwäche. So verloren UBS 1,6 Prozent und Credit Suisse 2,2 Prozent. Die Versicherer Swiss Re (-0,8%) und Zurich Insurance (-0,3%) schnitten besser ab. Noch schwächer als Bankenwerte notierten Sonova (-2,6%), Sika (-2,7%) und Logitech (-2,7%).

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March 07, 2023 11:45 ET (16:45 GMT)