ZÜRICH (Dow Jones)--Deutliche Verluste musste der Schweizer Aktienmarkt am Freitag verkraften. Die ablaufende Woche habe mit ihren diversen Leitzinserhöhungen den Anlegern klargemacht, dass die Notenbanken das Wirtschaftswachstum zugunsten der Inflationsbekämpfung hintan stellen, hieß es am Markt. Dementsprechend breiten sich Rezessionsängste rund um den Globus aus. In der Schweiz stand neben der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch vor allem die heimische Zinserhöhung um 75 Basispunkte am Donnerstag im Blick. Es gebe momentan wenig Gründe für Aktien, meinte ein Händler. Nach oben schießende Renditen an den Anleihemärkten sorgten für Anlagealternativen.

Der SMI verlor 1,6 Prozent auf 10.138 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 19 Kursverlierer und 1 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 62,33 (zuvor: 46) Millionen Aktien.

Bei den Einzelwerten stürzten Credit Suisse (CS) um 12,4 Prozent ab. Eine mögliche Kapitalerhöhung belastete die Aktie. Wie Reuters berichtet, wäre die Kapitalerhöhung Teil des Konzernumbaus, den der Verwaltungsrat angestoßen hat. Diskutiert werden laut dem Bericht auch verschiedene Szenarien für die Schrumpfung der Investmentbank, darunter ein weitgehender Rückzug aus dem Investmentbanking-Geschäft in den USA.

Wie die Citigroup anmerkt, wäre ein Rückzug aus den USA zwar strategisch sinnvoll, allerdings mit nicht unerheblichen praktischen Schwierigkeiten verbunden. Vor allem kurzfristig wäre mit erheblichen Belastungen zu rechnen. Auch andere Finanzwerte tendierten sehr schwach. UBS verloren 4,4 Prozent, und Zurich Insurance 3,4 Prozent.

Defensivwerte hielten sich erneut besser als der Markt. So gaben Nestle lediglich 0,3 Prozent ab, Roche fielen um 0,7 Prozent und Novartis um 0,9 Prozent. Unter den Zyklikern notierten Holcim (-3,5%) und Adecco (-4%) besonders schwach. Besser hielten sich ABB (-1,6%) und Geberit (-1,4%).

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DJG/raz/err

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September 23, 2022 11:42 ET (15:42 GMT)