FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas erholt sind Europas Börsen am Donnerstag in den Handel gestartet. Der Rücksetzer des Vortages wird damit teilweise gutgemacht. Der DAX steigt 0,7 Prozent auf 15.218 Punkten, der Euro-Stoxx-50 um 0,7 Prozent auf 3.965 Zähler. Wichtig für den DAX sei aber, den Widerstandsbereich rund um 15.200 definitiv zu überwinden. Denn belastend wirke weiter die Diskussion um einen Renditeanstieg, unter anderem durch das Zurückfahren von Anleihekäufen durch die Notenbanken, heißt es.

"Nun ist es auch offiziell: Die Fed bereitet Tapering vor", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf das Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung vom Mittwochabend. Am Nachmittag hatte bereits die Notenbank von Island den Zinssatz erhöht. Dies war das erste Land in Westeuropa, das nach der Pandemie nun konkret auf den Inflationssprung reagiert hat. Gerade vor dem Options-Verfalltag am Freitag an Europas Terminbörsen könnte der Markt eher tiefere Kurse sehen wollen, heißt es weiter.

Stärkster Sektor in Europa sind mit 1,1 Prozent Plus wie erwartet die Technologie-Aktien. Sie hatten sich am Vorabend an der Wall Street am stärksten erholt.


   Bayer und Telekom im Fokus 

Unter den Einzelaktien klar im Fokus stehen Bayer und Deutsche Telekom. Bei Bayer ist noch kein abschließendes Urteil bei der mit Spannung erwarteten Entscheidung des US-Gerichts zum Themenkomplex Glyphosat gefallen. Die Aktien geben gegen den Markt 0,7 Prozent nach. Marktteilnehmer gehen überwiegend davon aus, dass es positiv für Bayer ausgehe, da sich Fragen zu Nachbesserungen hauptsächlich auf die Durchführung von Zahlungen bei künftigen Krebserkrankungen beziehen.

Deutsche Telekom legen 1,2 Prozent zu an ihrem Kapitalmarkttag. Die neuen Unternehmensziele bis 2024 werden vom Markt positiv aufgenommen. Das Gewinnwachstum soll bis dahin bei 3 bis 5 Prozent liegen. Als kurzfristig drängender werden jedoch Aussagen zu T-Mobile US gesehen. Hier kursieren weiter Berichte, die Telekom wolle ihre Anteile auf eine Mehrheit aufstocken. Wie Bloomberg berichtet, könnte dazu der Softbank-Anteil von gut 8 Prozent für 12 Milliarden Dollar gekauft werden.

Die Kursverluste von Eon und Deutsche Börse gehen derweil nur auf Dividendenabschläge zurück. Auch bei Lanxess, Uniper und anderen Verlierern wird ausgeschüttet.


   Accor und Bouygues in Europa im Blick 

In Frankreich wird der Geschäftsausweis des Mischkonzerns Bouygues positiv bewertet. Der Ausblick sei bullisch, sowohl Umsatz als auch Gewinn sollen 2021 deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegen. Das Vor-Corona-Niveau von 2019 dürfte allerdings noch nicht wieder erreicht werden. Die Aktien steigen um 3 Prozent.

Um 1,7 Prozent höher geht es für Kingfisher in London. Das Unternehmen hat starke Geschäftszahlen vorgelegt und den Ausblick erhöht: Der Konzern rechnet nun mit einem Umsatzanstieg von 15 bis knapp 20 Prozent statt im niedrigen zweistelligen Prozentbereich bisher.

Ein Leidtragender der Coronapandemie sind CTS Eventim, die nach Zahlenausweis über 7 Prozent verlieren. Die Aktie stellte einen der Gewinner einer Wiedereröffnung, daher wurde vieles schon vorweggenommen. Der Umsatz im ersten Quartal des Veranstalters hatte sich nahezu gezehntelt.

Accor in Paris zeigen sich 0,2 Prozent höher. Der Hotelkonzern macht von sich reden, weil er in das boomende Geschäft mit Börsenmänteln (Spacs) einsteigen und einen eigenen Accor-Spac an der Pariser Börse listen lassen will. Der Spac soll rund 300 Millionen Euro an Kapital einsammeln.

Easyjet geben nach Zahlenvorlage 2,2 Prozent nach. Der Verlust im ersten Halbjahr fiel mit 701 Millionen Pfund etwas geringer als befürchtet aus.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.965,12       0,72       28,38          11,61 
Stoxx-50                3.402,69       0,67       22,55           9,47 
DAX                    15.218,42       0,69      104,86          10,93 
MDAX                   32.128,78       0,72      229,45           4,33 
TecDAX                  3.332,97       0,95       31,41           3,74 
SDAX                   15.819,43       0,85      133,64           7,14 
FTSE                    6.983,98       0,49       33,78           7,58 
CAC                     6.307,84       0,72       45,29          13,63 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,10                   0,01          -0,34 
US-Zehnjahresrendite        1,67                  -0,01          -1,01 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %   Do, 8:38h  Mi, 17:16 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,2194     +0,15%      1,2195         1,2215   -0,2% 
EUR/JPY                   132,94     -0,01%      132,99         132,76   +5,4% 
EUR/CHF                   1,0994     -0,07%      1,1018         1,1003   +1,7% 
EUR/GBP                   0,8626     +0,00%      0,8630         0,8632   -3,4% 
USD/JPY                   109,03     -0,15%      109,07         108,70   +5,6% 
GBP/USD                   1,4137     +0,15%      1,4129         1,4149   +3,5% 
USD/CNH (Offshore)        6,4381     -0,03%      6,4387         6,4349   -1,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                40.579,26     +4,30%   40.056,01      37.226,51  +39,7% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  63,84      63,36       +0,8%           0,48  +31,3% 
Brent/ICE                  67,05      66,66       +0,6%           0,39  +30,4% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.874,33   1.869,50       +0,3%          +4,83   -1,2% 
Silber (Spot)              27,82      27,78       +0,2%          +0,04   +5,4% 
Platin (Spot)           1.210,00   1.194,50       +1,3%         +15,50  +13,0% 
Kupfer-Future               4,62       4,59       +0,6%          +0,03  +31,0% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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May 20, 2021 03:41 ET (07:41 GMT)