Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen setzt sich die Seitwärtstendenz auf hohem Niveau am Mittwochnachmittag fort. Der DAX tendiert nahezu unverändert mit 15.790 Punkten, mit 15.810,68 Punkten hat er den bisherigen Rekord im Verlauf um knapp 4 Punkte übertroffen. Der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,1 Prozent auf 4.098 Punkte an. Zwar sind nach den Verbraucherpreisen auch die Erzeugerpreise in den USA schneller gestiegen als erwartet. Trotzdem sagte US-Notenbank-Chef Jerome Powell, Tapering sei noch ein gutes Stück entfernt. "Damit dürften Aktien von Unternehmen mit Preissetzungsmacht nun besonders gut abschneiden", so ein Händler. Auch der Euro kann sich deshalb etwas erholen und steht wieder knapp über 1,18 Dollar. Am Rentenmarkt ist es weiterhin ruhig, die Renditen geben sogar geringfügig nach.

Am Abend äußert sich Powell noch genauer vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses. "Powell muss sich vor allem auf Fragen dahingehend einstellen, ob und weshalb er diesen Inflationsanstieg weiterhin als temporär betrachtet und wie die Fed ihre Geldpolitik als Reaktion auf die steigenden Verbraucherpreise anpassen wird", so Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners.


   Banken und Reiseaktien im Blick 

Die Führung übernommen haben in Europa nun die rohstoffnahen Aktien. Der Stoxx-Index der so genannten Basic Resources steigt um 1,8 Prozent, der Index der Ölwerte um 1 Prozent. Der Index der Banken legt um 1,4 Prozent zu, nachdem nun die großen US-Institute berichtet haben. Sie haben unisono Rückstellungen aufgelöst. "Das zeigt, dass sie optimistisch sind und die Risiken geringer gewichten", so ein Marktteilnehmer.

Auch Autotitel und Technologie-Aktien sind gefragt, ihre Stoxx-Branchenindizes legen um jeweils 0,7 Prozent zu. Auf der Verliererseite stehen dagegen antizyklische Titel aus den Sektoren der Versorger, der Telekommunikation, der Nahrungsmittelerzeugung und des Baus.

Nach wie vor unter Druck stehen auch ausgewählte Aktien aus dem Reise- und Freizeit-Bereich. Tui fallen in London um 5,7 Prozent. Hier belasten die steigenden Ansteckungswerte mit der Delta-Variante. Easyjet fallen um 3,2 Prozent und Lufthansa um 1,9 Prozent.

Im DAX steigen Conti um 1,5 Prozent, Deutsche Bank um 1,3 Prozent und Covestro um 1,4 Prozent. Auf der Gewinnerseite ganz oben stehen Fresenius, die ihre Erholung mit einem Plus von 2 Prozent fortsetzen. Auf der anderen Seite fallen Siemens Energy um 1,4 Prozent und RWE um 1 Prozent.


   Hugo Boss nach starkem Umsatzplus fest 

Im MDAX legen Hugo Boss legen nach deutlich besseren Geschäftszahlen um 2,3 Prozent zu. Wie die Citigroup anmerkt, lag der Umsatz rund 15 Prozent über ihren Schätzungen. Auch die EBIT-Marge sei mit 6,7 Prozent klar besser als die eigene Erwartung von 5,2 Prozent ausgefallen. Der Modekonzern hat dazu erstmalig Ziele für das laufende Jahr genannt, was die Transparenz aus Anlegersicht erhöht. Viele Analysten reagieren darauf mit erhöhten Kurszielen, so die Bank of America mit einer Erhöhung auf 54 nach 50 Euro.

Bei Nordex geht es hingegen trotz positiver Schlagzeilen um 0,2 Prozent nach unten. Der Windanlagenbauer meldete erneut gute Auftragseingänge - diesmal über 55 MW von italienischen Kunden.

Telekom Austria ziehen nach guten Geschäftszahlen um 0,4 Prozent an. Das starke operative Wachstum aus dem ersten Quartal hat sich fortgesetzt. Jefferies spricht von besseren Zahlen und einem "beeindruckenden Momentum". In der Folge haben die Österreicher die Erwartungen an das Umsatzwachstum leicht angehoben. Vieles gilt aber bereits als in der Aktie eingepreist - diese ist seit Jahresbeginn um 18 Prozent gestiegen.


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Aktienindex                 zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50              4.097,61  +0,1%     3,05     +15,3% 
Stoxx-50                   3.562,04  -0,2%    -7,75     +14,6% 
DAX                       15.790,37  +0,0%     0,73     +15,1% 
MDAX                      34.811,52  -0,3%  -109,08     +13,0% 
TecDAX                     3.644,07  -0,0%    -1,70     +13,4% 
SDAX                      16.247,20  -0,3%   -44,75     +10,0% 
FTSE                       7.091,40  -0,5%   -33,32     +10,3% 
CAC                        6.550,62  -0,1%    -7,85     +18,0% 
 
Rentenmarkt                 zuletzt         absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite         -0,31           -0,02      -0,55 
US-Zehnjahresrendite           1,36           -0,06      -1,32 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mi, 8:25 Uhr  Di, 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1819      +0,3%        1,1792         1,1812   -3,2% 
EUR/JPY                130,10      -0,2%        130,27         130,34   +3,2% 
EUR/CHF                1,0832      +0,1%        1,0822         1,0831   +0,2% 
EUR/GBP                0,8517      -0,1%        0,8523         0,8538   -4,6% 
USD/JPY                110,04      -0,5%        110,48         110,34   +6,5% 
GBP/USD                1,3878      +0,4%        1,3837         1,3835   +1,6% 
USD/CNH (Offshore)     6,4585      -0,3%        6,4780         6,4715   -0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD             32.865,01      +0,9%     31.803,51      32.618,26  +13,1% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               74,68      75,25         -0,8%          -0,57  +54,4% 
Brent/ICE               76,16      76,49         -0,4%          -0,33  +49,0% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.825,63   1.807,75         +1,0%         +17,88   -3,8% 
Silber (Spot)           26,34      25,98         +1,4%          +0,37   -0,2% 
Platin (Spot)        1.132,05   1.108,35         +2,1%         +23,70   +5,8% 
Kupfer-Future            4,29       4,31         -0,6%          -0,03  +21,6% 
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DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

July 14, 2021 10:07 ET (14:07 GMT)