Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen verändern sich die Kurse nach den Aufschlägen vom Freitag zum Wochenbeginn nur wenig. Der DAX schwankt im frühen Handel um die 15.700er Marke, gegen 10.00 Uhr bröckelt er um 0,3 Prozent ab auf 15.644 Punkte. Auch der Euro-Stoxx-50 zeigt sich mit einem Minus von 0,4 Prozent auf 4.050 Punkte etwas leichter. Die meisten Länder-Indizes hängen ebenfalls eng an den Schlussständen vom Freitag fest. Die starken Vorlagen aus den USA und aus Asien gelten als vorweggenommen, und vom Devisenmarkt sowie den Renditen kommen keine nennenswerten Impulse.

"Die mittlerweile mehr als sieben Wochen alte Handelsspanne zwischen 15.300 und 15.800 Punkten ist weiterhin intakt", sagt Marktstratege Thomas Altmann von QC Partners zum DAX. "Der DAX bleibt im Wartemodus, das Warten auf neue Impulse geht weiter", so der Vermögensverwalter. "Für die ersehnten Impulse könnte die anlaufende Berichtssaison für das zweite Quartal sorgen", meint er.

Diese gibt am Dienstag in den USA so richtig Gas: Dann legen mit Goldman Sachs und JP Morgan die ersten Großbanken ihre Geschäftszahlen auf den Tisch. Die US-Banken haben den Gesamtmarkt am Freitag kräftig outperformt. Ob das in Europa in steigende Kurse umgesetzt wird, bezweifeln Marktteilnehmer aber. Stattdessen könnte sich vor den Quartalsberichten eine abwartende Haltung durchsetzen, heißt es am Markt. Im frühen Handel steht die Branche sogar auf der Verliererseite.

Im Stoxx-600 wird bei den Quartalsberichten mit einem Gewinnplus von etwa 90 Prozent gerechnet, bei den US-Unternehmen im S&P-500 von mehr als 60 Prozent.


  Anschlusskäufe treiben VW und BASF 

"Insgeheim hofft natürlich jeder, dass es weitere vorgezogene Super-Zahlen gibt wie von VW und BASF am Freitag", kommentiert ein Händler. VW und BASF sind mit Anschlusskäufen zunächst auch erneut die Gewinner im DAX. VW steigen um 1,5 Prozent auf 215,60 Euro und BASF um 0,7 Prozent auf 68,52 Euro. Daneben ziehen Deutsche Börse um 1,5 Prozent an.

Europaweit gefragt sind die Versorgerwerte, ihr Stoxx-Branchenindex steigt um 1,1 Prozent. Siemens Energy ziehen um 1,7 Prozent an. RWE gewinnen 2,2 Prozent.

Auf der Verliererseite ganz oben stehen neben Bankentiteln auch rohstoffnahe Aktien, die Stoxx-Branchenindizes der Banken und der Basic Resources geben je 0,8 Prozent ab. Auch die Aktien aus dem Reise- und Freizeit-Sektor stehen mit der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus etwas unter Druck, ihr Branchenindex verliert 0,4 Prozent.


   Gute Nachrichten für Bayer mit Finerenon-Zulassung verpuffen 

Bayer geben um 0,7 Prozent nach. Vorbörslich hatten Händler eine Medikamentenzulassung in den USA noch positiv kommentiert. Bayer habe in den USA von der Gesundheitsbehörde FDA das Nierenmittel Finerenon zugelassen bekommen. Mit einem erwarteten Umsatz von über 1 Milliarde Euro gebe es hier Blockbuster-Hoffnungen. Patienten könnte damit der Gang zur Dialyse länger erspart bleiben.

Einen Kurseinbruch von 13 Prozent vollziehen die Aktien des Softwareunternehmens Atos in Paris. Zur Überraschung der Marktteilnehmer hat das IT-Unternehmen die Prognosen für das laufende Jahr gestrichen und zwar bei Umsatz, Cashflow und Profitabilität. "Das spiegelt den Wechsel der Kunden von klassischen Softwarelösungen in Richtung Cloud wider", sagt ein Händler. Insofern seien dies "umgekehrt eher gute Nachrichten" für Cloud-Anbieter wie SAP und Cancom, die bis zu 0,4 Prozent zulegen.

Barclays hat laut Händlern das Kursziel für Aixtron auf 29 Euro erhöht von bisher 27 Euro. Gemessen am Schlusskurs von 21,05 Euro billigt die Bank dem Zulieferer der Halbleiterindustrie damit ein Aufwärtspotenzial von knapp 38 Prozent zu. Die Titel ziehen um 0,4 Prozent an.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.050,04      -0,4%        -18,05         +14,0% 
Stoxx-50                3.526,94      -0,4%        -14,50         +13,5% 
DAX                    15.643,58      -0,3%        -44,35         +14,0% 
MDAX                   34.779,58      +0,0%          1,99         +12,9% 
TecDAX                  3.634,16      +0,7%         27,00         +13,1% 
SDAX                   16.131,29      -0,2%        -24,24          +9,3% 
FTSE                    7.068,86      -0,7%        -53,02         +10,2% 
CAC                     6.484,60      -0,7%        -44,82         +16,8% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,31                    -0,01          -0,55 
US-Zehnjahresrendite        1,34                    -0,02          -1,34 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mo, 8:15 Uhr  Fr, 17:16 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1878      +0,0%        1,1864         1,1863   -2,8% 
EUR/JPY                   130,73      -0,1%        130,73         130,69   +3,7% 
EUR/CHF                   1,0854      -0,0%        1,0856         1,0858   +0,4% 
EUR/GBP                   0,8559      +0,1%        0,8545         0,8571   -4,2% 
USD/JPY                   110,05      -0,1%        110,19         110,18   +6,5% 
GBP/USD                   1,3876      -0,1%        1,3885         1,3840   +1,5% 
USD/CNH (Offshore)        6,4774      -0,0%        6,4770         6,4833   -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                34.281,26      -0,6%     34.256,01      33.574,01  +18,0% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  73,91      74,56         -0,9%          -0,65  +52,8% 
Brent/ICE                  74,92      75,55         -0,8%          -0,63  +46,6% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.804,39   1.808,90         -0,2%          -4,51   -4,9% 
Silber (Spot)              26,02      26,11         -0,3%          -0,09   -1,4% 
Platin (Spot)           1.097,30   1.104,75         -0,7%          -7,45   +2,5% 
Kupfer-Future               4,31       4,35         -1,0%          -0,04  +22,3% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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July 12, 2021 04:02 ET (08:02 GMT)