FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind mit einer freundlicheren Tendenz in den Dienstag gestartet, gestützt von günstigen Vorgaben aus en USA. Der Zinsanstieg in den USA hat sich etwas beruhigt, damit gewinnt die Konjunkturzuversicht wieder die Oberhand. Der DAX gewinnt 0,4 Prozent auf 14.516 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent auf 3.837 Zähler nach oben.

Die Sorgen wegen der zunächst in vielen Ländern unterbrochenen Corona-Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca (Kurs +3,0%) belasten zunächst kaum. "Da immer mehr Länder Astrazeneca-Impfungen aussetzen, verschieben sich auch die Aussichten für eine Durchimpfung der Bevölkerung nach hinten", sagt ein Händler. Ärzte warnten bereits vor einer Verschiebung der Impfzeitpläne. Zugleich mehren sich aber die Stimmen von Experten, die die Aussetzung für überzogen halten und damit rechnen, dass der Impfstoff in Kürze wieder verabreicht werden kann.


   Stimmung erstaunlich robust 

"Die Anlegerinnen und Anleger haben im Moment Nerven wie Drahtseile", so QC Partners. Selbst der Astrazena-Impfstopp in einem großen Teil der EU bringe kaum jemanden aus der Ruhe. Das sei irgendwo zwischen verwunderlich und beeindruckend. Dass viele an der Börse aktuell beinahe schon sorglos agierten, lasse sich auch an den (fallenden) Volatilitätsindizes ablesen.

Mit den Ergebnissen des Treffens der US-Notenbank am Mittwochabend steht derweil das wichtigste Ereignis der Woche noch aus. Im Tagesverlauf am Dienstag stehen zunächst der Stimmungsindikator ZEW zu den Konjunkturerwartungen für März im Fokus und in den USA angesichts des derzeit für viel Unsicherheit sorgenden jüngsten Zinsanstiegs vor allem neue Preisdaten.


  Zalando-Ausblick kommt gut an 

Gut kommen die Zahlen von Zalando (+4,7%) und der Ausblick an. Zalando plant 2021 ein weiteres Wachstum von bis zu 32 Prozent beim Bruttowarenvolumen mit einem noch stärkeren Gewinnanstieg.

Positiv werden auch die ausführlichen Jahreszahlen von VW (+4%) kommentiert. Vor allem der zuversichtliche Ausblick gefalle. Ein Händler hebt das ambitionierte Margenziel von 7 bis 8 Prozent heraus, das schnell erreicht werden solle. Die VW-Aktie ist jüngst zum Anlegerliebling im Autosektor avanciert. Die Wolfsburger gelten für viele als Favorit beim Thema Elektrifizierung. Zuletzt meldete VW angesichts des beschleunigten Wandels zur Elektromobilität einen deutlichen Ausbau der Produktionskapazitäten für Batteriezellen in Europa.

Dazu passt das Kursplus bei Varta von rund 9 Prozent. Händler machen als Kurstreiber einen Bericht der Wirtschaftswoche aus, wonach nun auch Batterien für Elektroautos hergestellt werden sollen.

Für die RWE-Aktie geht es um 0,6 Prozent nach unten. Der Energieversorger ist im Geschäftsjahr 2020 wie zuvor bereits mitgeteilt deutlich gewachsen und strebt für 2021 eine höhere Dividende an. Der Ausblick wird im Handel allerdings als vorsichtig bezeichnet.


   Morphosys-Kursabsturz verwundert 

Für Verwunderung sorgt der Kurseinbruch bei Morphosys von rund 10 Prozent. Möglicherweise reagiere jemand auf die Ankündigung erhöhter Investitionen in den F&E-Bereich oder darauf, dass keine andere Meilensteinzahlung als die von Glaxosmithkline im Ausblick enthalten sei, heißt es im Handel. Zum Anstieg der Ausgaben hätten auch höhere Vertriebs- und Gemeinkosten beigetragen hätten, bemerken die Analysten von Bryan Garnier.

Nach endgültigen Zahlen fallen Wacker Chemie um 5,5 Prozent. Belastet von den Auswirkungen der Corona-Pandemie ist der Maschinenbauer Singulus 2020 noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der Kurs büßt gut 6 Prozent ein.

Starke Zahlen von Frankreichs Telekombetreiber Iliad lassen die Aktie in Paris um rund 5 Prozent steigen. Sowohl Umsatz als auch Gewinn konnten die Erwartungen überbieten. Hervorgehoben wird die Margenstärke.


 
Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.846,30       0,43       16,46       8,27 
Stoxx-50                3.275,56       0,43       13,95       5,38 
DAX                    14.536,51       0,52       75,09       5,96 
MDAX                   31.963,86       0,47      150,27       3,79 
TecDAX                  3.370,93       0,67       22,43       4,92 
SDAX                   15.447,14       0,89      135,69       4,62 
FTSE                    6.795,46       0,68       45,76       4,48 
CAC                     6.048,30       0,20       12,33       8,95 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,35                  -0,01      -0,59 
US-Zehnjahresrendite        1,60                   0,00      -1,08 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Di, 8:30  Mo, 17:56   % YTD 
EUR/USD                   1,1927     +0,02%      1,1919     1,1927   -2,3% 
EUR/JPY                   130,26     +0,07%      130,18     130,17   +3,3% 
EUR/CHF                   1,1072     +0,08%      1,1055     1,1065   +2,4% 
EUR/GBP                   0,8633     +0,60%      0,8618     0,8589   -3,3% 
USD/JPY                   109,21     +0,05%      109,22     109,13   +5,7% 
GBP/USD                   1,3816     -0,58%      1,3831     1,3886   +1,1% 
USD/CNH (Offshore)        6,5016     +0,05%      6,4998     6,5004   -0,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                55.814,25     -0,62%   54.943,00  56.433,74  +92,1% 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  64,71      65,39       -1,0%      -0,68  +32,9% 
Brent/ICE                  68,14      68,88       -1,1%      -0,74  +31,8% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.731,41   1.730,74       +0,0%      +0,67   -8,8% 
Silber (Spot)              26,06      26,22       -0,6%      -0,16   -1,3% 
Platin (Spot)           1.215,90   1.215,35       +0,0%      +0,55  +13,6% 
Kupfer-Future               4,08       4,15       -1,6%      -0,06  +15,8% 
 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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March 16, 2021 05:18 ET (09:18 GMT)