Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten können sich die Kurse zur Eröffnung wie erwartet etwas erholen. Der DAX steigt um 0,2 Prozent auf 13.921 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legt in gleichem Maß auf 3.687 Punkte zu. Eine bessere Entwicklung im DAX wird von RWE verhindert. Diese fallen nach einer Gewinnwarnung um 1,6 Prozent. Dagegen können sich Delivery Hero und Infineon nach dem jüngsten Rücksetzer deutlich erholen, und auch Adidas notieren fest.

Im Blick steht zunächst der kleine Verfallstermin an den Terminbörsen. Am Mittag verfallen zunächst die Februar-Optionen auf den Euro-Stoxx-50 und auf den DAX, am Abend laufen dann die Optionen auf die Einzelaktien aus. "Beim DAX sollten die Börsianer zum Verfall die Marken bei 13.900 und 14.000 Punkten im Blick behalten", so Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners. Eine offene Position bei 13.900 könnte den DAX zunächst leicht unterstützen.

Übergeordnet bleibt aber der Rentenmarkt das Thema.


   Deutsche Erzeugerpreise steigen so stark wie seit über 12 Jahren nicht mehr 

Während sich der Zinsanstieg in den USA etwas beruhigt hat, ziehen nun die Renditen der deutschen Langläufer an. Die deutschen Erzeugerpreise sind im Januar so stark gestiegen wie seit über zwölf Jahren nicht mehr. Im Monatsvergleich ergab sich ein Plus von 0,9 Prozent, gerechnet worden war mit einem Plus von 0,1 Prozent, also fast mit stabilen Erzeugerpreisen.

"Der Rentenmarkt bleibt angesichts der Reflationsdiskussion angeschlagen", heißt es bei der Helaba. "Daran wird sich so schnell wohl nichts ändern", so das Haus.

"Nachdem die Anleger das Thema lange ignoriert haben, nehmen die Sorgen jetzt doch zu", sagt Thomas Altmann von QC Partners mit Blick auf die Resonanz an den Aktienmärkten.


   RWE leidet unter Winter in Texas 

Die Frage aus Marktsicht ist, wieviel von der jüngsten Gewinnwarnung bereits in der RWE-Aktie eingepreist ist. Das Papier hat sich zuletzt schlechter als der Sektor entwickelt - während es für die Aktie seit Jahresbeginn um 6 Prozent nach unten gegangen ist, hat der Sektor 3,8 Prozent verloren.

RWE begründet die Gewinnwarnung mit den extremen Wetterbedingungen im US-Bundesstaat Texas. Sie haben demnach zur Folge, dass der Versorger wegen Ausfällen zu außergewöhnlich hohen Preisen Strommengen zukaufen muss. Dies werde das EBITDA des Segments Onshore Wind/Solar 2021 voraussichtlich insgesamt mit einem niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag belasten.


   Allianz besser als erwartet - Ausblick passt 

Von soliden Zahlen spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Allianz. Die operativen Ergebnisse seien über den Schätzungen ausgefallen, während die Dividende den Erwartungen entspreche. Auch hat Allianz einen konkreten Ausblick genannt, wovon nicht unbedingt auszugehen war. Dieser bewegt sich im Rahmen der Prognosen. Der Versicherer rechnet 2021 mit einem operativen Ergebnis von rund 12 Milliarden Euro, plus/minus 1 Milliarde Euro. Der Analystenkonsens liegt bei knapp über 12 Milliarden Euro. Der Kurs gewinnt 0,6 Prozent.

Im Blick stehen auch weiterhin die Auto-Aktien. Renault lässt nach einem Verlust die Dividende ausfallen, der Kurs fällt um 3,1 Prozent. Und die Deutsche Bank hat das Ziel für Daimler auf 80 von 70 Euro erhöht, der Kurs notiert mit 66,70 Euro aber 0,3 Prozent im Minus.

Auch im TecDAX war die Deutsche Bank tätig: Sie hat das Kursziel für Aixtron auf 22 Euro nach oben genommen von bisher 14 Euro. Der Kurs steigt um 7,1 Prozent auf 17,85 Euro.


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Aktienindex                 zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50              3.687,34   0,17     6,30       3,79 
Stoxx-50                   3.203,55   0,02     0,74       3,06 
DAX                       13.920,77   0,24    33,84       1,47 
MDAX                      32.325,38   0,31    98,33       4,97 
TecDAX                     3.521,35   0,29    10,11       9,60 
SDAX                      15.293,69  -0,26   -39,24       3,58 
FTSE                       6.616,92   0,00    -0,23       2,42 
CAC                        5.746,01   0,31    17,68       3,51 
 
Rentenmarkt                 zuletzt         absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite         -0,33            0,02      -0,57 
US-Zehnjahresrendite           1,30            0,00      -1,38 
 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Do, 17:41h   % YTD 
EUR/USD           1,2110     +0,16%     1,2091      1,2077   -0,8% 
EUR/JPY           127,84     +0,03%     127,80      127,67   +1,4% 
EUR/CHF           1,0842     +0,06%     1,0835      1,0832   +0,3% 
EUR/GBP           0,8666     +0,16%     0,8652      0,8655   -3,0% 
USD/JPY           105,54     -0,14%     105,69      105,72   +2,2% 
GBP/USD           1,3975     +0,00%     1,3974      1,3954   +2,3% 
USD/CNH           6,4538     -0,10%     6,4601      6,4694   -0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        51.794,50     -0,200  51.898,50   51.744,25  +78,3% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          59,21      60,52      -2,2%       -1,31  +21,8% 
Brent/ICE          63,04      63,93      -1,4%       -0,89  +21,9% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.771,99   1.775,98      -0,2%       -3,99   -6,6% 
Silber (Spot)      26,86      27,03      -0,6%       -0,16   +1,8% 
Platin (Spot)   1.257,08   1.275,50      -1,4%      -18,43  +17,4% 
Kupfer-Future       3,96       3,90      +1,5%       +0,06  +12,6% 
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DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 19, 2021 03:28 ET (08:28 GMT)