FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es nach dem Abverkauf zum Wochenschluss am Montag wieder nach oben. So notiert der DAX im frühen Handel 0,8 Prozent höher bei 13.220 Zählern, der Euro-Stoxx-50 startet 0,9 Prozent höher bei 3.516 Punkten in den Handel. Leicht positiv wird gewertet, dass die Post-Brexit-Gespräche doch weitergeführt werden. Damit bleibt zumindest die Option offen, dass es doch noch zu geordneten Handelsbeziehungen zwischen der EU und Großbritannien ab dem kommenden Jahr kommt.

Auf der anderen Seite könnten fundamental mit dem erneut harten Lockdown in Deutschland und anderen Ländern die Karten neu gemischt werden. Die Selbstverständlichkeit, mit der auf eine Wirtschaftserholung gesetzt wurde, dürfte einen Dämpfer erfahren. Die Gewinnerwartungen an die Unternehmen werden damit nach hinten verschoben, was Druck auf die Kurse ausübt.

Die von Händlern als Corona-Gewinner vermuteten Lieferdienste sehen gegen Industrieaktien weitaus schlechter aus als erwartet. "Der Brexit setzt sich als Thema vor Corona", sagt ein Händler. Vor allem britische Reisewerte steigen, so IAG um 3,7 Prozent, Easyjet 4,6 Prozent und auch Corona-Leidtragende wie Cineworld um 3,6 Prozent.


   Astrazeneca-Kauf von Alexion strategisch sinnvoll 

Den Kauf von Alexion durch Astrazeneca stufen die Analysten von Jefferies als strategisch sinnvoll und von der Bewertung her angemessen ein. Allerdings dürfte es Zeit benötigen, die Aktionäre für die Vorzüge des immerhin 39 Milliarden Dollar teuren Deals zu überzeugen. Dabei dürfte sich die Diskussion wahrscheinlich auf die Nachhaltigkeit des wichtigen "C5i-Franchises" von Alexion und die Steigerung der Cashflow-Generierung bei einem leicht verwässerten Pro-forma-Wachstumsprofil konzentrieren. Regulatorische Probleme erwarten die Analysten nicht, da es keine kommerziellen Überschneidungen und nur minimale Ähnlichkeiten in der Pipeline gebe. Allerdings sei ein Gegengebot von einem anderen großen Biotechnologie- oder Pharmaunternehmen nicht auszuschließen. An der Börse geht es für die Aktie von Astrazeneca um 5,3 Prozent nach unten.


   Bei Hornbach schließt der Lockdown die Türen 

Während die Baumärkte bei dem Lockdown im Frühjahr ausgenommen waren, was zu einem Renovierungsboom in Deutschland geführt hat, müssen die Baumärkte nun auch die Türen schließen. Dies trifft in Deutschland die Aktien von Hornbach Baumarkt, die Aktie notiert 4,3 Prozent tiefer, die der Holding verliert 5 Prozent. Nach der deutlichen Niederlage gegen Aufsteiger VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga und der Trennung von Trainer Lucien Favre verliert die Aktie von Borussia Dortmund 1,6 Prozent.

Die Aktien von Varta legen um 2,1 Prozent zu. Der Batteriehersteller will erstmals Dividenden zahlen. Das sagte Varta-Großaktionär Michael Tojner im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Konkrete Zahlen wurden nicht genannt, Tojner sprach jedoch von einer "signifikanten Dividende". Die Analysten der Commerzbank rechnen bei einem erwarteten 2020er Gewinn je Aktie von 3 Euro einen Ausschüttung in Höhe von 0,65 Euro. Für die Aktie von Deutz geht es um 7 Prozent nach oben, nachdem die Analysten von Hauck & Aufhäuser das Kursziel deutlich auf 12 Euro nach oben genommen haben.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut     +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.515,70       0,86       29,86         -6,13 
Stoxx-50                3.095,39       0,56       17,37         -9,04 
DAX                    13.220,34       0,81      106,04         -0,22 
MDAX                   29.658,95       0,17       50,45          4,75 
TecDAX                  3.086,46      -0,49      -15,17          2,37 
SDAX                   13.983,21       0,23       31,75         11,76 
FTSE                    6.562,92       0,25       16,17        -13,20 
CAC                     5.552,95       0,82       45,40         -7,11 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut       +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,62                   0,01         -0,86 
US-Zehnjahresrendite        0,91                   0,02         -1,77 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %   Mo, 8:35h  Fr, 17:33Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,2146     +0,09%      1,2146        1,2111    +8,3% 
EUR/JPY                   126,23     +0,08%      126,28        125,85    +3,6% 
EUR/CHF                   1,0780     +0,01%      1,0788        1,0785    -0,7% 
EUR/GBP                   0,9070     -0,35%      0,9087        0,9161    +7,2% 
USD/JPY                   103,91     -0,01%      103,97        103,92    -4,5% 
GBP/USD                   1,3389     +0,43%      1,3328        1,3220    +1,0% 
USD/CNH (Offshore)        6,5208     -0,23%      6,5256        6,5385    -6,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                19.192,25     +0,43%   19.107,50     18.000,76  +166,2% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %       +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  47,11      46,57       +1,2%          0,54   -15,9% 
Brent/ICE                  50,63      49,97       +1,3%          0,66   -16,4% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %       +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.828,90   1.838,50       -0,5%         -9,60   +20,5% 
Silber (Spot)              23,80      23,94       -0,6%         -0,14   +33,3% 
Platin (Spot)           1.018,80   1.017,23       +0,2%         +1,58    +5,6% 
Kupfer-Future               3,53       3,52       +0,3%         +0,01   +25,1% 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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December 14, 2020 03:41 ET (08:41 GMT)