Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Auf breiter Front erholt zeigen sich die Aktienmärkte in der Region Ostasien und in Australien am Donnerstag. Sie trotzen damit der Vorgabe der Wall Street, wo insbesondere der technologielastige Nasdaq-Index deutlicher nachgegeben hatte - erneut belastet von den offenbar länger erhöht bleibenden US-Zinsen.

In Tokio legt der Nikkei-225-Index um 0,5 Prozent zu auf 38.136 Punkte. Der Kospi in Seoul macht einen Satz um 1,6 Prozent, in Hongkong geht es für den HSI um 1,3 Prozent nach oben, der Composite in Schanghai zieht um 0,6 Prozent an. Marktteilnehmer in Seoul sprechen von Schnäppchenkäufen, nachdem es an den vier Handelstagen zuvor jeweils nach unten gegangen war mit den Kursen.

Zur im Verlauf des Handels deutlich verbesserten Stimmung trägt bei, dass sich lokale Währungen wie der Yen und der Won etwas stabilisieren, nachdem sich die Finanzminister Japans, Südkoreas und der USA in einer gemeinsamen Erklärung für die zuletzt stark angeschlagenen Währungen stark gemacht haben und "ernsthaften Bedenken" über die jüngste starke Abwertung der Währungen äußerten. Man wolle "sich weiterhin eng über die Entwicklungen am Devisenmarkt beraten", hieß es weiter.

Dies sorge für Zuversicht in die Stabilität der ostasiatischen Finanzmärkte, sagen Händler. Der Dollar hatte jüngst stark aufgewertet im Zuge der immer weiter nach hinten verschobenen Zinssenkungserwartungen in den USA.

Es gibt aber auch skeptische Stimmen. "Ich bezweifle, dass die USA einer gemeinsamen Intervention zustimmen würden, wenn die Stärke des US-Dollar das direkte Ergebnis der relativ straffen Geldpolitik der Fed ist", zeigt sich Devisenstratege Alvin T. Tan von RBC Capital Markets wenig überzeugt von der Maßnahme. Im Tageshoch erreichte der Yen ein Niveau von 154 je Dollar. Inzwischen liegt er wieder bei 154,29.

Unter den Einzelwerten zeigen sich in Tokio die Chipwerte Advantest (+4,3%) und Lasertec (+0,7%) erholt. Sie hatten am Vortag im späten Geschäft noch deutlich nachgegeben, nachdem die niederländische ASML, ein Ausrüster der Chiphersteller, einen schwachen Auftragseingang berichtet hatte. Allerdings hatte ASML zugleich den Jahresausblick bestätigt. Tokyo Electron, die am Mittwoch darauf nur moderat nachgegeben hatten, büßen nun weitere 1,6 Prozent ein.

Auf der Verliererseite in der Region finden sich Ölwerte, nachdem die Ölpreise am Vortag deutlicher nachgaben und sich aktuell auf dem ermäßigten Niveau halten. In Tokio verbilligen sich Inpex um 2,0 Prozent. In Hongkong geht es für CNOOC um 1,3 Prozent nach unten, in Sydney büßen Woodside 0,2 Prozent ein. Santos geben um 0,7 Prozent nach. Das Unternehmen berichtete, dass die Öl- und Erdgasproduktion im März um 7 Prozent gesunken ist, weil schlechtes Wetter und planmäßige Instandhaltungsmaßnahmen bremsten.

Um fast 2 Prozent erholt vom Vortagesminus zeigen sich in Sydney BHP. Der Rohstoffkonzern hat zwar zuletzt 7 Prozent weniger Eisenerz produziert, hält aber an seinem Jahresausblick fest. Rio Tinto steigen um 23,7 Prozent. Der BHP-Konkurrent hatte seinen Produktionszwischenbericht bereits am Vortag vorgestellt. Fortescue gewinnen 1,1 Prozent


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Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.650,40        +0,6%      +0,8%      08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     38.136,01        +0,5%     +13,4%      08:00 
Kospi (Seoul)           2.626,53        +1,6%      -1,1%      08:00 
Schanghai-Comp.         3.088,33        +0,6%      +3,8%      09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     16.469,29        +1,3%      -4,7%      10:00 
Straits-Times (Sing.)   3.193,62        +1,2%      -2,9%      11:00 
KLCI (Malaysia)         1.544,32        +0,3%      +5,9%      11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00   Mi, 9:09   % YTD 
EUR/USD                   1,0676        +0,0%     1,0672     1,0631   -3,3% 
EUR/JPY                   164,74        +0,0%     164,70     164,31   +5,9% 
EUR/GBP                   0,8562        -0,1%     0,8569     0,8530   -1,3% 
GBP/USD                   1,2469        +0,1%     1,2455     1,2464   -2,1% 
USD/JPY                   154,31        -0,0%     154,34     154,55   +9,5% 
USD/KRW                 1.374,66        -0,5%   1.381,12   1.384,57   +5,9% 
USD/CNY                   7,0940        -0,0%     7,0952     7,1592   -0,1% 
USD/CNH                   7,2468        +0,0%     7,2443     7,2526   +2,0% 
USD/HKD                   7,8301        -0,0%     7,8301     7,8320   +0,3% 
AUD/USD                   0,6448        +0,2%     0,6437     0,6424   -5,3% 
NZD/USD                   0,5921        +0,1%     0,5915     0,5914   -6,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                61.646,05        +0,5%  61.309,84  63.438,25  +41,6% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  82,78        82,69      +0,1%      +0,09  +14,0% 
Brent/ICE                  87,48        87,29      +0,2%      +0,19  +14,1% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.374,56     2.360,99      +0,6%     +13,57  +15,1% 
Silber (Spot)              28,40        28,28      +0,4%      +0,13  +19,5% 
Platin (Spot)             938,75       943,00      -0,5%      -4,25   -5,4% 
Kupfer-Future               4,37         4,34      +0,6%      +0,03  +11,7% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 18, 2024 01:05 ET (05:05 GMT)