FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen nach guten US-Einzelhandelsdaten die Gewinne am Freitagnachmittag aus. Die Umsätze stiegen um 0,7 Prozent, erwartet worden war ein Rückgang von 0,2 Prozent. Auch wurden die Zahlen für August nach oben revidiert. Positiv aus Marktsicht ist auch, dass die Importpreise im September weniger stark als erwartet gestiegen sind. Der DAX gewinnt 0,6 Prozent auf 15.558 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,7 Prozent auf 4.177 nach oben.

Hauptgewinner unter Europas Sektoren sind die Banken. Hier geht es im Schnitt um 2,1 Prozent nach oben. Deutsche Bank legen sogar 3,6 Prozent zu. Fundamental stützt die Versteilerung der Zinskurve, die bessere Bankerträge verspricht. Den Startschuss zur Rally haben allerdings die fünf US-Großbanken vom Vortag gegeben. Sie alle hatten ihre EPS-Schätzungen deutlich übertroffen und lassen nun auf gute Bankzahlen auch aus Europa hoffen. Am Freitag hat zudem Goldman Sachs gute Zahlen vorgelegt.


   Pearson brechen ein 

Dagegen brechen Pearson um 11,5 Prozent ein. Händler können sich das Minus nicht ganz erklären, da die Quartalszahlen im erwarteten Rahmen lagen. Corona habe für weniger College-Einschreibungen in den USA gesorgt, was den Umsatz der auf Lehrbücher und andere Bildungsangebote spezialisierten Mediengruppe gebremst habe. Dies sei aber größtenteils durch ein besseres Online-Geschäft ausgeglichen worden. Die Anleger stören sich offenbar insbesondere am Umsatzrückgang für hochmargige Lehrbücher.

RBC Capital spricht von einer deutlichen Verbesserung der chinesischen Verkäufe von Elektrowagen durch VW - und das trotz des Chipmangels. Positiv heben die Analysten zudem hervor, dass sich Audi und Porsche in der Premiumkategorie klar besser als Tesla entwickelten. VW gewinnen 1,4 Prozent.

Ein überraschend gutes drittes Quartal lässt den Bekleidungskonzern Hugo Boss optimistischer werden. Die Aktien rücken um 1,8 Prozent vor, nachdem das Unternehmen Umsatz- und Gewinnziel für 2021 erhöht hat.

Nach schwachen Drittquartalszahlen geben Drägerwerk 1,7 Prozent nach. Der Medizintechnikhersteller hat zwar einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang verzeichnet, die Jahresprognose aber bestätigt. Ein Marktteilnehmer spricht mit Blick auf die schwachen Drittquartalszahlen von einer Normalisierung, nachdem die Ertragslage des Unternehmens durch Corona vorübergehend einen Schub erhalten hatte.


   Rio Tinto senkt Prognose für Eisenerzlieferungen 

Die Aktien des Bergbaukonzerns Rio Tinto büßen 1,1 Prozent ein. Das Unternehmen hat die Prognose für die Eisenerzlieferungen gesenkt. Ein Händler will das aber nicht überbewerten. Ursächlich sei nämlich der Arbeitskräftemangel in Australien, während die Nachfrage nach Eisenerz ungebrochen hoch sei. Damit dürften die Eisenerzpreise hoch bleiben und somit auch der Gewinn des Minenbetreibers.

Aktien von Fluggesellschaften profitieren von der geplanten Lockerung der Testpflicht für ankommende Passagiere an britischen Flughäfen, die vom 24. Oktober an gelten soll. Ryanair gewinnen 2,7 Prozent, IAG 3,3 Prozent und Easyjet 2,6 Prozent. Bei Lufthansa (+4,2%) stützt zusätzlich die Hochstufung auf "Buy" von "Sell" durch die Deutsche Bank. Der Touristiksektor liegt insgesamt 1,5 Prozent vorne.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.181,15      +0,8%         32,09         +17,7% 
Stoxx-50                3.623,72      +0,6%         20,05         +16,6% 
DAX                    15.569,76      +0,7%        107,04         +13,5% 
MDAX                   34.290,35      +0,4%        120,89         +11,4% 
TecDAX                  3.713,34      +0,1%          1,92         +15,6% 
SDAX                   16.595,58      +0,8%        132,95         +12,4% 
FTSE                    7.234,19      +0,4%         26,48         +11,6% 
CAC                     6.740,85      +0,8%         55,64         +21,4% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,16                    +0,03          +0,42 
US-Zehnjahresrendite        1,57                    +0,05          +0,65 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Fr, 8:35 Uhr  Do, 17.20 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,1600      +0,0%        1,1608         1,1588    -5,0% 
EUR/JPY                   132,72      +0,7%        132,35         131,73    +5,3% 
EUR/CHF                   1,0725      +0,2%        1,0714         1,0704    -0,8% 
EUR/GBP                   0,8435      -0,6%        0,8484         0,8471    -5,6% 
USD/JPY                   114,41      +0,6%        114,03         113,67   +10,8% 
GBP/USD                   1,3755      +0,6%        1,3682         1,3678    +0,7% 
USD/CNH (Offshore)        6,4327      -0,1%        6,4313         6,4376    -1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                59.825,75      +3,6%     59.527,26      57.545,51  +105,9% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  82,22      81,31         +1,1%           0,91   +71,8% 
Brent/ICE                  84,96      84,00         +1,1%           0,96   +67,5% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.772,58   1.795,83         -1,3%         -23,25    -6,6% 
Silber (Spot)              23,34      23,58         -1,0%          -0,23   -11,6% 
Platin (Spot)           1.061,10   1.058,60         +0,2%          +2,50    -0,9% 
Kupfer-Future               4,77       4,63         +2,9%          +0,14   +35,3% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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October 15, 2021 09:50 ET (13:50 GMT)