FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einer schwächeren Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten rechnen Händler am Mittwoch. "Die Risikoaversion ist zurück", so ein Marktteilnehmer. Die Angst vor einer Rezession habe die Märkte wieder voll im Griff. Das gesamte Umfeld sei von der Rezessionsangst erfasst: Die Rohstoffpreise geben deutlich nach, die Renditen der Anleihen fallen, der Dollar steigt - und Bitcoin hat seine Erholung schon wieder beendet. Der DAX wird am Morgen knapp über der 13.100er-Marke indiziert.

Sorgen macht man sich vor allem über die deutsche Wirtschaft. Nach den drastisch gesenkten Wachstumsprognosen der Institute könnte nun sogar die Stufe Zwei der Warnstufen bei der Gasversorgung bevorstehen. Vor allem für die Chemie-Industrie könnte dies zu Produktionseinschränkungen führen.

Vom Kalender gehen hauptsächlich Impulse in Richtung Inflation und Zinsen aus. So von der Anhörung des US-Notenbankchefs Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Senats am Nachmittag (MESZ). In Großbritannien werden neue Daten zur Verbraucherpreisentwicklung veröffentlicht. Hier hat sich der Markt auf einen Anstieg um 9,2 Prozent zum Vorjahr vorbereitet. Dazu tagt die EZB, allerdings werden keine Beschlüsse erwartet.

Vom Index des Verbrauchervertrauens in der Eurozone im Juni wird ein drastischer Einbruch auf -20,5 Zähler erwartet.

Die Rohstoff-Preise geben mit den Rezessionssorgen deutlich nach - und mit den Rohstoff-Preisen fallen nun auch die Ölpreise kräftig zurück. "Das dürfte die Basic Resources sowie die Öl- und Gaswerte besonders drücken", so ein Marktteilnehmer. Die Sektoren der Basic Resources im Stoxx-600-Index könnten nun in die Baisse geraten, und die Öl- und Gas-Aktien dürften die Korrektur ausweiten.

Zudem belasten Aussagen von BASF zum zweiten Halbjahr. Dieses wird laut Vorstandschef Martin Brudermüller schwieriger als das erste Halbjahr, wegen der Inflation und der schwächeren Konsumnachfrage sowie der hohen Energiepreise.

Stahlaktien stehen im Blick mit dem EU-Gericht: Es entscheidet über die von der EU-Kommission verbotene Fusion der Stahlsparte von Thyssenkrupp mit dem indischen Konkurrenten Tata Steel. Nach Ansicht der Kommission würde ein solches Gemeinschaftsunternehmen den Wettbewerb einschränken. Darum untersagte sie den Zusammenschluss im Juni 2019. Dagegen klagte Thyssenkrupp vor dem EU-Gericht. Das Unternehmen macht unter anderem geltend, dass die Kommission die nach einem Zusammenschluss bestehende Marktmacht falsch analysiert habe.


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Rentenmarkt            zuletzt  absolut  +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite     1,77        0    +1,95 
US-Zehnjahresrendite      3,25    -0,03    +1,74 
 
DEVISEN          zuletzt       +/- %   0:00 Uhr  Di, 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0488       -0,5%     1,0536         1,0555   -7,8% 
EUR/JPY           142,94       -0,7%     143,98         143,77   +9,2% 
EUR/CHF           1,0157       -0,2%     1,0354         1,0182   -2,1% 
EUR/GBP           0,8577       -0,0%     0,8579         0,8598   +2,1% 
USD/JPY           136,31       -0,3%     136,67         136,22  +18,4% 
GBP/USD           1,2228       -0,4%     1,2280         1,2276   -9,6% 
USD/CNH           6,7276       +0,5%     6,6935         6,6883   +5,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        20.393,31       -2,7%  20.950,20      21.508,27  -55,9% 
 
ROHOEL           zuletzt   VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         105,29      109,52      -3,9%          -4,23  +45,9% 
Brent/ICE         110,76      114,65      -3,4%          -3,89  +46,8% 
 
METALLE          zuletzt      Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.825,22    1.833,01      -0,4%          -7,79   -0,2% 
Silber (Spot)      21,37       21,69      -1,5%          -0,32   -8,3% 
Platin (Spot)     934,00      942,04      -0,9%          -8,04   -3,8% 
Kupfer-Future       3,94        4,04      -2,4%          -0,10  -11,3% 
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DJG/mod/cln

(END) Dow Jones Newswires

June 22, 2022 02:01 ET (06:01 GMT)