FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind sehr schwach in die neue Woche gestartet. Die Erwartung einer schärferen Geldpolitik der Notenbanken blieb auch am Montag der wichtigste Belastungsfaktor für die Märkte. Zugleich nehmen die Wachstumssorgen zu. "Die hohe Inflation zehrt an der Konsum- und an der Investitionsneigung", so ein Marktteilnehmer. Eine Entspannung sei nicht in Sicht, auch weil sich die Lieferkettenprobleme wegen des Lockdowns in Schanghai erst einmal weiter verschärfen dürften. Ein besserer Ifo-Index stützte nicht.

Der DAX verlor 1,5 Prozent auf 13.924 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab 2,1 Prozent auf 3.758 nach. Der besser als erwartet ausgefallene Ifo-Geschäftsklimaindex für April setzte keine Akzente. Die Unternehmen blickten wegen des Ukraine-Kriegs und eines nach wie vor möglichen Energieembargos weiterhin mit großer Sorge in die Zukunft, so die Commerzbank. Die Geschäftserwartungen in der Industrie befänden sich nach wie vor auf Niveaus, bei denen es in der Vergangenheit zu Rezessionen gekommen sei.


   Macron-Sieg spielt keine Rolle an den Börsen 

Der Wahlsieg von Emmanuel Macron spielte keine Rolle. Der CAC-40 fiel um 2 Prozent. "Zu Käufen verleitet Macrons Wahlsieg heute so gut wie niemanden", sagte Thomas Altmann von QC Partners. Zwar atme der Markt angesichts des Wahlsiegs durch: "Das Aufatmen bedeutet allerdings nur, dass der ganz große Kursrutsch ausbleibt", meinte der Vermögensverwalter. "Die Angst vor kurzfristig sinkenden Unternehmensgewinnen angesichts höherer Energie- und Kapitalkosten bleibt riesengroß", ergänzte er.

Der Stoxx-Index der rohstoffnahen Basic Resources fiel wegen der Konjunktursorgen um rund 6 Prozent, der Index der zinssensiblen Technologie-Aktien um 2,3 Prozent. Der Index der Versorger-Aktien konnte sich mit einem Plus von 0,7 Prozent der Talfahrt entziehen. Der Minensektor wurde auch belastet durch Abgaben von 6,8 Prozent bei Anglo American. Eine chilenische Umweltbehörde hat empfohlen, den Zulassungsantrag des Konzerns für das Bergbauprojekt Los Bronces zurückzuweisen.

Philips brachen nach Zahlenvorlage um 11,2 Prozent ein. Für negative Stimmung sorgten vor allem die immer weiter steigenden Kosten für den Beatmungsgeräte-Rückruf. Hier habe Philips weitere 165 Millionen Euro zurückgestellt, so dass sich die Rückstellungen nun auf insgesamt 890 Millionen Euro summierten. Darin seien allerdings noch keinerlei Rückstellungen für eventuelle Rechtsstreitigkeiten enthalten.


   Liste potenzieller Kaufinteressenten an Ubisoft wird immer größer 

Die Liste potenzieller Kaufinteressenten an Ubisoft wird immer größer. Die Analysten von Jefferies nennen Wettbewerber wie Activision, Take Two oder auch Epic. Aber auch Plattformanbieter wie Microsoft oder Sony könnten Interesse haben. Die dritte Gruppe besteht für die Analysten aus Meta, Amazon, Google. Nun habe Bloomberg nach dem Kurssprung um 11 Prozent am Freitag noch Private Equity in den Ring geworfen und auf erste Überlegungen und frühe Gespräche verwiesen. Der Kurs legte um weitere 9,5 Prozent zu.

Der Umsatz von Roche habe im ersten Quartal die Erwartungen um 3 Prozent übertroffen, so die Analysten von Bryan Garnier. Wenig überraschend belasteten Biosimilars weiterhin bei Pharma, allerdings weniger als in den vorangegangenen Quartalen. Roche bekräftigte die Prognose für 2022. Für die Aktie ging es um 1,3 Prozent nach unten.


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Index                  Schluss-  Entwicklung  Entwicklung   Entwicklung 
.                         stand      absolut         in %          seit 
.                                                          Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50          3.757,59       -82,42        -2,1%        -12,6% 
Stoxx-50               3.656,77       -62,75        -1,7%         -4,2% 
Stoxx-600                445,11        -8,20        -1,8%         -8,8% 
XETRA-DAX             13.924,17      -217,92        -1,5%        -12,3% 
FTSE-100 London        7.380,54      -141,14        -1,9%         +1,9% 
CAC-40 Paris           6.449,38      -132,04        -2,0%         -9,8% 
AEX Amsterdam            699,17       -18,09        -2,5%        -12,4% 
ATHEX-20 Athen             0,00         0,00         0,0%         +8,0% 
BEL-20 Bruessel        4.124,27       -63,14        -1,5%         -4,3% 
BUX Budapest          42.280,37      -896,27        -2,1%        -16,6% 
OMXH-25 Helsinki       4.830,86      -124,17        -2,5%        -11,1% 
ISE NAT. 30 Istanbul   2.781,90       +16,57        +0,6%        +37,4% 
OMXC-20 Kopenhagen     1.743,77        -0,09        -0,0%         -6,5% 
PSI 20 Lissabon        6.002,91       -62,72        -1,0%         +6,7% 
IBEX-35 Madrid         8.574,60       -77,70        -0,9%         -1,6% 
FTSE-MIB Mailand      23.908,55      -371,08        -1,5%        -11,2% 
RTS Moskau               941,08       +12,78        +1,4%        -41,0% 
OBX Oslo               1.107,42       -35,16        -3,1%         +3,6% 
PX  Prag               1.362,20       -17,31        -1,3%         -4,5% 
OMXS-30 Stockholm      2.050,64       -44,30        -2,1%        -15,3% 
WIG-20 Warschau        1.919,55       -53,76        -2,7%        -15,3% 
ATX Wien               3.227,02       -68,14        -2,1%        -14,3% 
SMI Zuerich           12.084,98      -173,35        -1,4%         -6,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       0,83                    -0,13          +1,01 
US-Zehnjahresrendite        2,77                    -0,13          +1,26 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mo, 8:11 Uhr  Fr, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0701      -1,0%        1,0768         1,0786   -5,9% 
EUR/JPY                   136,63      -1,6%        138,35         138,83   +4,4% 
EUR/CHF                   1,0259      -0,8%        1,0320         1,0333   -1,1% 
EUR/GBP                   0,8428      +0,1%        0,8418         0,8392   +0,3% 
USD/JPY                   127,67      -0,7%        128,47         128,72  +10,9% 
GBP/USD                   1,2698      -1,1%        1,2792         1,2849   -6,2% 
USD/CNH (Offshore)        6,5824      +0,9%        6,5881         6,5279   +3,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                38.939,05      -1,8%     38.993,01      39.797,12  -15,8% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  95,82     102,07         -6,1%          -6,25  +30,6% 
Brent/ICE                  99,53     106,65         -6,7%          -7,12  +30,0% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.894,91   1.930,70         -1,9%         -35,79   +3,6% 
Silber (Spot)              23,58      24,25         -2,8%          -0,67   +1,1% 
Platin (Spot)             916,38     933,65         -1,8%         -17,27   -5,6% 
Kupfer-Future               4,42       4,59         -3,7%          -0,17   -0,7% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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April 25, 2022 12:06 ET (16:06 GMT)