FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Deutsche Produktion steigt im September leicht 

Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands dürfte im September leicht gestiegen sein. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten, dass der Output in Industrie, Bau- und Energiewirtschaft gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent zugelegt hat, nachdem er im August um 0,8 Prozent gesunken war. Eine steigende Industrieproduktion würde das Bild bestätigen, dass die Produktion derzeit weniger am (seit langem sinkenden) Auftragseingang, sondern vielmehr an der mehr oder weniger schlechten Verfügbarkeit von Vorprodukten und Rohstoffen hängt. Unternehmen melden weiterhin starke Störungen in ihren Lieferketten, allerdings gibt es eine graduelle Entspannung. Das könnte für ein leichtes Plus bei der Industrieproduktion gereicht haben, wofür auch die Entwicklung des Industrieumsatzes (plus 0,2 Prozent) spricht. Allerdings gehen in das Gesamtergebnis auch noch Bau- und Energieproduktion ein.

>>> Montag, 7. November 2022; 08:00


2. Bei Biontech stehen einmal mehr Covid-19-Impfstoff-Umsätze im Fokus 

Bei den Drittquartalszahlen der Mainzer Biontech SE werden Investoren wiederum vor allem auf die erwarteten Impfstoff-Umsätze 2023 und darüber hinaus schauen, wenn die in der Pandemie mit Regierungen geschlossenen Abnahmeverträge auslaufen. Der Covid-19-Impfstoff war der erste kommerzielle Durchbruch und ein wichtiger Meilenstein des Unternehmens, der das Startup in die Champions League der Biotechfirmen katapultierte. Biontech und sein US-Partner Pfizer testen zurzeit einen kombinierten Impfstoffkandidaten gegen Covid-19 und Influenza. Mit Blick nach vorne dürfte auch Biontechs Pipeline mit anderen Wirkstoffen etwa im Bereich Onkologie von Interesse sein. Die Prognose 2022 dürfte das Unternehmen bestätigen.

>>> Montag, 7. November 2022; 12:00


3. Eurogruppe erörtert Wirtschaftslage und Maßnahmen gegen hohe Preise 

Die Wirtschaftslage im Euroraum und Maßnahmen zur Abfederung der hohen Energiepreise stehen im Zentrum, wenn sich die Euro-Finanzminister treffen. Nach Angaben aus dem Bundesfinanzministerium wollen sie über die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen und die Aussichten für den Euroraum beraten. Erwartet wird, dass die EU-Kommission "schon einmal den Ausblick skizzieren wird", den sie später offiziell vorstellen will. Zudem ist ein Gedankenaustausch über die Haushaltspolitik geplant. Mit Blick auf die hohe Inflation wollen die Minister ihre Erfahrungen mit den finanzpolitischen Gegenmaßnahmen austauschen. Beim Treffen aller EU-Finanzminister am Dienstag soll es dann um die Umsetzung der Basel?III-Verordnung und das US-Gesetz zur Verringerung der Inflationsrate gehen.

>>> Eurogruppe: Montag, 7. November 2022; 15:00

>>> Finanz- und Wirtschaftsminister: Dienstag, 8. November 2022

>>> Finanz-/Wirtschaftsminister zu Budgetfragen: Freitag, 11. November 2022


4. Deutsche Post: EBIT-Prognose-Erhöhung 2022 mit Ansage - danach Delle? 

Die Deutsche Post scheint sich von Prognoseerhöhung zu Prognoseerhöhung zu robben. Am Dienstag ist es wieder mal soweit. Mit Ansage vom 10. Oktober war das dritte Quartal so stark, dass selbst das optimistischste der drei Vorsichts-Szenarien aus dem Halbjahresbericht übertroffen werden dürfte, das ein Gesamtjahres-Konzern-EBIT oberhalb von 8,4 Milliarden Euro vorsieht. Derzeit gehen die wenigen verfügbaren Schätzungen davon aus, dass 2022 bereits selbst das eigentlich 2024 vorgesehene EBIT von 8,5 Milliarden Euro übertroffen wird. Die Deutsche Bank schätzt 8,755 Milliarden Euro, Warburg-Analysten halten 2022 alles zwischen 8,5 und 8,7 Milliarden Euro für möglich. Allerdings dürfte 2023 eine Delle aufgrund einer "Normalisierung" des Geschäfts erfolgen, bevor ab 2024 wieder moderatere Steigerungsraten in der Pipeline sind.

>>> Dienstag, 8. November 2022; 07:00


5. Bayer mit höherer Prognose erwartet 

Bayer scheint in der aktuellen Energiekrise zu den Unternehmen zu gehören, die wegen der exorbitant steigenden Kosten nicht erheblich Federn lassen müssen. Im Gegenteil: Die Markterwartungen zum Gewinn im Gesamtjahr liegen im Schnitt über den Versprechungen des Konzerns, so dass zumindest einige Analysten bereits die klare Erwartung äußern, dass in Leverkusen bei Vorlage der Drittquartalszahlen erneut die Prognose angehoben wird. Bayer habe unterschätzt, wie stabil auf hohem Niveau der Preis des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat geblieben sei, sagen die Analysten von Stifel.

>>> Dienstag, 8. November 2022; 07:30


6. Eine Wahl zwischen Stärkung für Biden oder Startpunkt für Trump-Kandidatur 

Es sind ähnlich richtungsweisende Entscheidungen wie bei der Präsidentschaftswahl vor zwei Jahren. Können Joe Bidens Demokraten ihre Mehrheit in beiden Kammern des Kongresses sichern oder gewinnen die trumpistischen Republikaner Repräsentantenhaus und/oder Senat für sich. Im zweiten Fall könnte Biden in den zwei kommenden Jahren mit seiner Politik parlamentarisch ausgebremst werden. Es würde zudem Donald Trump und wohl auch seine Partei bestärken, dass der Ex-Präsident einen erneuten Anlauf ins Weiße Haus nehmen sollte. Diese Ausgangslage hat zu einem harten Wahlkampf geführt, der zudem von Inflation, Rezessionsängsten, Einwanderung, Kriminalität und Abtreibung bestimmt wird und das Bild einer gespaltenen Nation erkennen lässt. Nach den Umfragen scheint den Republikanern zumindest eine Mehrheit im Repräsentantenhaus sicher zu sein.

>>> Dienstag, 8. November 2022


7. Commerzbank bestätigt Ausblick trotz Rückschlägen 

Die Commerzbank hat ihren Ausblick für das Gesamtjahr, wonach sie im laufenden Jahr mehr als 1 Milliarde Euro verdienen will, so oft und nach jedem vermeintlichen Rückschlag bestätigt, dass sie dies auch bei der Vorlage der Drittquartalszahlen tun dürfte. Zuspruch erhält die Bank dabei von den Analysten, die ihr sogar noch mehr zutrauen. Die steigenden Zinsen geben Rückenwind, doch muss die Bank weiterhin auf die Kosten achten, um Belastungsfaktoren wie etwa eine steigende Risikovorsorge und Rückstellungen in ihrem Polen-Geschäft auszugleichen. Aussagen des Managements zur Strategie und einer möglichen Verschärfung der Sparziele sollten besondere Beachtung finden.

>>> Mittwoch, 9. November 2022; 07:00


8. Brenntag setzt Wachstumskurs fort und präsentiert neue Wachstumsstrategie 

Der Chemikalienhändler Brenntag ist auch im dritten Quartal stark gewachsen, wenngleich wegen höherer Kosten wohl nicht ganz so stark wie im ersten Halbjahr. Analysten sehen den Umsatz im Konsens 24 Prozent über Vorjahr und den Konzerngewinns 50 Prozent. Die Jahresprognose dürfte der DAX-Konzern im oberen Bereich der Spanne bestätigen. Bei der Zahlenvorlage könnten Anleger nach Akquisitionsplänen fragen. Brenntag hält weiterhin nach passenden Zielen Ausschau und hat sich im August durch eine Beteiligung an einem der größten Distributoren für Spezialchemikalien auf der Arabischen Halbinsel verstärkt. Einen Tag nach den Zahlen präsentiert Brenntag die neue Wachstumsstrategie und Pläne für die zukünftige Entwicklung.

>>> Mittwoch, 9. November 2022; 07:00 Quartalszahlen

>>> Donnerstag, 10. November 2022; 07:00 Kapitalmarkttag


9. Bei Eon steht die Kostenweitergabe im Fokus 

Die Energiekrise dürfte die Vorlage der Neunmonatszahlen von Eon weiter bestimmen. Der Energieversorger hatte im ersten Halbjahr den Umsatz deutlich gesteigert, jedoch weniger verdient. Während sich der Bereich Energienetze stabil zeigte, wurde das Kundengeschäft von deutlich höheren Beschaffungskosten belastet. Die begonnene Weitergabe von Mehrkosten an die Kunden dürfte im dritten Quartal stabilisierend gewirkt haben, einige Analysten sehen jedoch das Risiko von steigenden Forderungsausfällen. Im Fokus dürften Aussagen zu den Entlastungsplänen der Bundesregierung von den hohen Strompreisen stehen wie auch der geplante begrenzte Weiterbetrieb des Atomkraftwerks Isar 2.

>>> Mittwoch, 9. November 2022; 07:00


10. Bei Siemens Healthineers wird der Ausblick spannend 

Seine Ziele für das abgelaufene Geschäftsjahr dürfte der Medizintechnikkonzern wohl geschafft haben, wenngleich Analysten Umsatz und Gewinn eher am untere Ende der angekündigten Spannen vermuten. Umso wichtiger wird für Anleger deshalb werden, was Konzernchef Bernd Montag zum Jahr 2022/23 sagt. Denn klar ist, die Antigen-Schnelltest-Sonderkonjunktur aus dem vergangenen Jahr endet mit der Pandemie, während die Inflation, die die Geräte-Produktion für Siemens kostspieliger macht, nur mit deutlicher Zeitverzögerung an die Kunden weitergeben werden kann. Die Margen im neuen Geschäftsjahr könnten also unter Druck kommen.

>>> Mittwoch, 9. November 2022; 07:00


11. Können die neuen Abgaswerte das Aus des Verbrenners bringen? 

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November 07, 2022 00:00 ET (05:00 GMT)