FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Deutsche HVPI-Teuerung dürfte im November leicht sinken 

Der Inflationsdruck in Deutschland dürfte im November leicht nachgelassen haben. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent gestiegen ist und um 11,4 (Oktober: 11,6) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lag. Die Statistikämter von sechs Bundesländern veröffentlichen bereits am Vormittag Preisdaten, die, wie das Beispiel Nordrhein-Westfalens im Oktober zeigte, marktbewegend sein können.

>>> Dienstag, 29. November 2022; 14:00


2. Euroraum-Inflation sollte im November leicht nachgeben 

Selten kommen Euroraum-Verbraucherpreisdaten so passend wie diese: Am 30. November veröffentlicht Eurostat die Vorabschätzung für November und am 15. Dezember gibt die Europäische Zentralbank (EZB) bekannt, um wie viele Basispunkte sie ihre Leitzinsen anheben wird. Für Oktober, kurz nach der vorigen EZB-Ratssitzung, hatte Eurostat schon einen unerwartet starken Inflationsanstieg von 9,9 auf 10,6 (Prognose: 10,0) Prozent gemeldet, und die Kernteuerung hatte auf 5,0 (Prognose: 4,8) Prozent zugelegt. Für November werden ein monatlicher Preisanstieg von 0,1 Prozent und eine Jahresteuerung von 10,4 Prozent prognostiziert. Nach dem bisherigen Handlungsmuster der EZB würde eine abermalige Inflationsüberraschung das Risiko verstärken, dass die EZB ihre Zinsen erneut um 75 Basispunkte anhebt.

>>> Mittwoch, 30. November 2022; 11:00


3. US-Wirtschaft wächst im dritten Quartal wieder 

Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal mit einer annualisierten Rate von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen, obwohl sich die Verbraucherausgaben im Sommer aufgrund der hohen Inflation und der steigenden Zinsen abgeschwächt haben. Sie hat damit eine Trendwende nach zwei Quartalen mit rückläufiger Wirtschaftsleistung geschafft. Im zweiten Quartal war das BIP um 0,6 Prozent gesunken und im ersten um 1,6 Prozent. Für die zweite Veröffentlichung erwarten Ökonomen nach dem Factset-Konsens eine Bestätigung der ersten Schätzung von 2,6 Prozent. Viele Wirtschaftsexperten sind besorgt über die Möglichkeit einer Rezession in den kommenden zwölf Monaten. Sie gehen davon aus, dass die Bemühungen der Fed zur Bekämpfung der Inflation die Wirtschaft weiter belasten werden, nachdem die höheren Zinssätze bereits begonnen haben, den Immobilienmarkt und die Aktienkurse zu beeinträchtigen.

>>> Mittwoch, 30. November 2022; 14:30


4. US-Arbeitsmarkt bleibt trotz Tech-Entlassungswelle eng 

Der US-Arbeitsmarkt bleibt trotz der Entlassungswelle im Technologie-Sektor angespannt und der Stellenzuwachs geht trotz der rasanten Straffung der US-Geldpolitik nur langsam zurück. Der robuste Jobmarkt erschwert der Fed den Kampf gegen die Inflation, weil der Lohndruck hoch bleibt. Ökonomen rechnen nach dem Factset-Konsens für November mit einem Stellenplus von 228.000 (Oktober: 261.000). Die Arbeitslosenquote wird stabil bei 3,7 Prozent erwartet, bei den Stundenlöhnen kalkulieren Ökonomen mit einem Plus von 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die Zahl der Stellenstreichungen im Technologiesektor hatte zuletzt stark zugenommen: Twitter, Amazon und Meta haben jeweils Tausende von Entlassungen angekündigt. Auch Unternehmen in zinssensiblen Sektoren wie dem Immobilien- und Finanzsektor setzen Mitarbeiter vor die Tür.

>>> Freitag, 2. Dezember 2022; 14:30


5. Opec uneinig über Produktionssteigerung 

Das Schreckgespenst eines Ölangebotsschocks in diesem Winter hat die Opec und ihren weiteren Kreis von verbündeten Erdölproduzenten in das Dilemma gebracht: Sollen sie die im Oktober festgelegten Produktionskürzungen wieder aufheben? Ab Anfang Dezember wird der Ölmarkt mit einer Reihe sich abzeichnender Probleme konfrontiert sein, die einige Mitglieder der Opec als potenzielle Gelegenheit sehen, mehr Öl zu pumpen. Andere Mitglieder sehen es hingegen als Grund, an den Produktionskürzungen festzuhalten. In den vergangenen zwei Wochen hätten die Opec-Mitglieder begonnen, informell über den möglichen Bedarf an mehr Öl in diesem Winter zu diskutieren, sagen Opec-Delegierte. Auslöser waren Daten, die eine steigende Ölnachfrage in den kommenden Monaten zeigten, eine normale saisonale Anpassung im Winter. Daher hätten einige Opec-Mitglieder - darunter auch Saudi-Arabien - zu diskutieren begonnen, ob die im Oktober beschlossene Kürzung um 2 Millionen Barrel pro Tag überdacht werden soll, sagen Delegierte.

>>> Sonntag, 04.12.2022


Mitarbeit: Andreas Plecko, Hans Bentzien

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DJG/smh

(END) Dow Jones Newswires

November 25, 2022 09:41 ET (14:41 GMT)