Zürich (awp) - Der Ukraine-Krieg und die damit verbundenen steigenden Energiepreise treiben die Inflation in der Schweiz an. Eine spürbare Abschwächung der Konjunktur soll es jedoch nicht geben.

Die Ökonomen der Credit Suisse hoben die Inflationserwartung deutlich auf 1,8 von 1,0 Prozent erhöht, heisst es im am Mittwoch publizierten "Monitor Schweiz" der Grossbank. Hauptgrund hierfür sind vor allem die steigenden Preise für Öl und Gas durch den Ukraine-Krieg. 2023 soll die Inflation mit 1,0 Prozent wieder moderater ausfallen.

Die Inflation könnte in einigen Monaten des Jahres das SNB-Zielband von 0 bis 2 Prozent übersteigen, so die Mitteilung weiter. Eine unmittelbare Änderung der Geldpolitik werde dies aber nicht mit sich bringen. Mit einer ersten Zinserhöhung in der Schweiz rechnen die CS-Ökonomen erst für Mitte 2023.

Inflation nur geringe Auswirkungen auf Konjunktur

Die hohe Inflation werde sich zudem nur geringfügig auf das BIP-Wachstum auswirken. Die Erholung durch die Corona-Pandemie überwiege gegenüber der bremsenden Wirkung durch den Ukraine-Krieg, schreiben die Ökonomen weiter. Die Prognose für das BIP-Wachstum belässt die Bank daher bei 2,5 Prozent für 2022 und 1,6 Prozent für 2023.

Obwohl die Schweiz weniger abhängig vom Gas und Öl aus Russland als die meisten EU-Länder sei, stiegen auch hierzulande die Unsicherheiten. Eine Eintrübung der Konjunktur in Europa könnte sich auch negativ auf die Schweiz auswirken. Zudem bestehe die Gefahr von Engpässen in der Energieversorgung. Die Corona-Krise werde hingegen einen deutlich geringeren Einfluss haben, da die meisten Eindämmungsmassnahmen inzwischen aufgehoben wurden.

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