NEW YORK (Dow Jones)--Mit leichten Abgaben dürfte die Wall Street am Mittwoch in den Handel starten. Nachdem Dow-Jones-Index, S&P-500 und Nasdaq-Composite am Vortag neue Rekordhochs markiert hatten, scheine aktuell die Luft raus zu sein, heißt es. Bremsender Faktor bleiben die weiter steigenden Anleiherenditen, die nach den vorbörslich veröffentlichten US-Daten ihre Gewinne behaupten. Daneben sind die Blicke auch auf das Protokoll der Sitzung der US-Notenbank von Ende Januar gerichtet.

Die vor der Startglocke veröffentlichten US-Daten lagen klar über den Erwartungen. So sind die Einzelhandelsumsätze im Januar um 5,3 Prozent gestiegen und damit viel stärker als die erwarteten 1,2 Prozent. Hinter dem kräftigen Zuwachs dürften nicht zuletzt die Direktzahlungen über 600 Dollar stecken, die die Haushalte aus dem im Dezember beschlossenen Stimuluspakt erhielten.

Zugleich sind die Erzeugerpreise im Januar um 1,3 Prozent gestiegen - die stärkste Zunahme seit Dezember 2009. Auch dieser Wert liegt klar über der Prognose von 0,4 Prozent. Die Daten dürften die Befürchtungen über einen deutlichen Inflationsschub weiter befeuern. Einige Ökonomen haben bereits gewarnt, dass das geplante Konjunkturprogramm der neuen US-Regierung eine Überhitzung der Wirtschaft zur Folge haben könnte.

An den US-Anleihemärkten zeigen sich die Renditen nach den Daten wenig verändert. Dagegen gibt der Euro nach und notiert aktuell bei 1,2032 Dollar nach 1,2057 Dollar vor den Daten. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen liegt kaum verändert bei 1,31 Prozent, kann sich von den Tagestiefs aber wieder erholen. Auch der Future auf den S&P-500 baut sein Minus leicht aus und verliert aktuell 0,3 Prozent.


   Portfolio-Veränderungen bei Berkshire Hathaway sorgen für Bewegung 

Zudem rollt die Berichtssaison weiter. Die Aktien des Versicherers American International Group (AIG) gewinnen vorbörslich 1,3 Prozent. AIG hatte einen 10-prozentigen Rückgang des Nettogewinns gemeldet - belastet unter anderem von Naturkatastrophen und Reiseversicherungen. Avis Budget Group (+2,6 Prozent) schnitt besser ab als von Analysten erwartet. Der Autoverleiher traute sich aber wegen der mit der Corona-Pandemie verbundenen Unwägbarkeiten keinen Ausblick zu.

Daneben sorgen Änderungen im Portfolio von Investoren-Legende Warren Buffett für Bewegung: die Apple-Aktie verliert 1,1 Prozent, nachdem in einer Mitteilung an die Börse bekannt geworden war, dass sich Buffett mit seinem Unternehmen Berkshire Hathaway zuletzt von einem Teil seiner Apple-Aktien getrennt hatte. Dagegen wurde bei Pharmaaktien wie Abbvie, Bristol-Myers Squibb und Merck & Co. (+0,5 Prozent) deutlich aufgestockt. Berkshire verdoppelte zudem ihren Anteil an T-Mobile US (+0,8 Prozent) und erhöhte außerdem Positionen bei Verizon (+3,7 Prozent), Chevron (+3,8 Prozent) und Kroger. Bei Wells Fargo (-0,3 Prozent) und Suncor Energy wurden die Bestände reduziert.


   Bitcoin steigt über 51.000 Dollar - Ölpreise steigen weiter 

Bitcoin setzt seinen Anstieg fort und hat nun auch die Marke von 51.000 Dollar überwunden. Das entspricht einem Anstieg von fast 78 Prozent für das Jahr. Erst am Vortag hatte die Kryptowährung zum ersten Mal die Marke von 50.000 Dollar übersprungen und damit ihren Wert in weniger als zwei Monaten verdoppelt. Immer mehr Finanzdienstleistungsunternehmen ermöglichen ihren Kunden mittlerweile den Handel mit Bitcoin. Zudem läuft Bitcoin Gold als Inflationsabsicherung immer stärker den Rang ab.

Die anhaltende Kältewelle in den USA stützt die Ölpreise weiter. Laut einem Bericht soll die US-Ölproduktion um 3,5 Millionen Barrel pro Tag gesunken sein, wie Analyst Warren Patterson von der ING festhält. Der Wintersturm werde voraussichtlich bis Donnerstag anhalten. In der Zwischenzeit werde das erhöhte Preisumfeld zudem mehr Aufmerksamkeit auf die Gruppe Opec+ lenken, wenn sich das Erdölkartell am 4. März treffe, ergänzt der Teilnehmer.

Der Goldpreis zeigt sich erneut mit Abgaben. Die US-Daten bewegen das Edelmetall allerdings kaum. Das Interesse der Anleger am sicheren Hafen Gold sei gering, da sich die Stimmung an den Finanzmärkten gefestigt habe, sagt Eugen Weinberg, Leiter des Rohstoff-Research der Commerzbank. "Neben der guten Stimmung an den Finanzmärkten haben wir steigende Renditen, die Gold als unverzinsliche Anlage ebenfalls weniger attraktiv machen", ergänzt er.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,12       -0,4          0,12        0,0 
5 Jahre                  0,58        1,0          0,57       22,1 
7 Jahre                  0,95        0,8          0,94       30,4 
10 Jahre                 1,31       -0,2          1,31       39,4 
30 Jahre                 2,07       -2,6          2,09       42,0 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mi, 7:50 Uhr  Di, 17:07   % YTD 
EUR/USD                1,2032     -0,58%        1,2087     1,2117   -1,5% 
EUR/JPY                127,76     -0,51%        128,04     128,09   +1,3% 
EUR/CHF                1,0802     -0,02%        1,0799     1,0801   -0,1% 
EUR/GBP                0,8690     -0,17%        0,8706     0,8703   -2,7% 
USD/JPY                106,17     +0,06%        105,97     105,72   +2,8% 
GBP/USD                1,3846     -0,42%        1,3883     1,3922   +1,3% 
USD/CNH (Offshore)     6,4466     +0,31%        6,4438     6,4229   -0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             51.046,50     +3,92%     50.435,50  49.058,25  +75,7% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               60,67      60,05         +1,0%       0,62  +24,8% 
Brent/ICE               64,39      63,35         +1,6%       1,04  +24,5% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.778,24   1.794,90         -0,9%     -16,67   -6,3% 
Silber (Spot)           27,02      27,28         -0,9%      -0,26   +2,4% 
Platin (Spot)        1.241,33   1.263,00         -1,7%     -21,68  +16,0% 
Kupfer-Future            3,83       3,83         -0,2%      -0,01   +8,8% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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February 17, 2021 09:15 ET (14:15 GMT)