NEW YORK (awp international) - Das vorläufige Aus für die Verhandlungen um ein weiteres Corona-Konjunkturpaket in den USA hat den Ölpreisen einen Dämpfer verpasst. Im Mittagshandel am Mittwoch kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 41,88 US-Dollar. Das waren 77 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 89 Cent auf 39,78 Dollar.

Wie am Dienstagabend bekannt wurde, will US-Präsident Donald Trump die Gespräche mit den Demokraten über weitere Hilfen für die Wirtschaft und Verbraucher bis nach den US-Wahlen am 3. November auf Eis legen. Marktbeobachter zeigten sich ernüchtert: "Wie so oft, scheint auch dieses Mal der US-Präsident einer parteiübergreifenden Lösung nicht nachkommen zu wollen", sagte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank.

Laut dem Commerzbank Rohstoff-Experten Carsten Fritsch lastete neben der Verschiebung der Konjunkturhilfen auch ein fester Dollar auf den Ölpreisen. "Zudem berichtete das API (American Petroleum Institute) am Abend einen unerwarteten Anstieg der US-Rohölvorräte um 951 000 Barrel", so Fritsch.

Steigende Erdölvorräte könnten auf eine erneut gesunkene Nachfrage hindeuten. Ein fester Dollarkurs sorgt hingegen für im Verhältnis steigende oder gleichbleibend hohe Preise beim Kauf von Rohöl in anderen Währungsräumen, da Rohöl in Dollar gehandelt wird.

Tags zuvor hatte noch die politische Unsicherheit, die infolge des coronabedingten Krankenhausaufenthaltes von US-Präsident Donald Trump aufgekommen war, nachgelassen./ssc/jsl/fba