NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Freitag zugelegt. Sie notierten jedoch zuletzt unter ihren Tageshöchstständen, mit denen sie ihre am Mittwoch erreichten Mehrjahreshochs nur knapp verfehlt hatten. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 82,66 US-Dollar. Das waren 69 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 74 Cent auf 79,04 Dollar.

Haupttreiber der Rohölpreise bleibt die angespannte Versorgungslage. Sie hatte die Preise in dieser Woche auf mehrjährige Höchststände getrieben, bevor eine Korrektur einsetzte. Ausschlaggebend hierfür waren Äusserungen aus Russland, die eine hohe Gasversorgung Europas nahelegten. Die derzeit hohen Gaspreise machen sich Experten zufolge auch am Ölmarkt bemerkbar, da Erdöl in Grenzen als Gasersatz dienen kann.

Für zeitweise Belastung hatten zuletzt auch Spekulationen gesorgt, dass die USA einen Teil ihrer strategischen Erdölreserven freigeben könnten. Am Donnerstag stellte jedoch das Energieministerium klar, dass dies derzeit nicht geplant sei. Daraufhin hatten die Ölpreise spürbar angezogen.

"Vollständig vom Tisch dürfte das Thema Freigabe der strategischen Ölreserven dennoch nicht sein, sollten die Ölpreise weiter steigen", schreibt Commerzbank-Volkswirt Carsten Fritsch. Schliesslich dürfte angesichts der aktuell robusten Nachfrage und der restriktiven Förderpolitik des Ölverbundes Opec+ der Markt bis zum Jahresende angespannt bleiben./jsl/bgf/mis