NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Donnerstag ein wenig nachgegeben. Sie bleiben aber auf einem hohen Niveau, während ein tropischer Wirbelsturm Anlagen der Ölindustrie an der Südküste der USA bedroht. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Mittag 45,60 US-Dollar. Das waren 4 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 18 Cent auf 43,21 Dollar.

Nach wie vor stützte die Sorge vor Sturmschäden an wichtigen Ölanlagen die Ölpreise. Der Preis für US-Öl hielt sich knapp unter dem höchsten Stand seit April, als die Corona-Krise und ein Preiskrieg führender Ölstaaten zu einem beispiellosen Einbruch der Preise geführt hatte. Mit verheerenden Sturmfluten und extrem starkem Wind ist "Laura" auf die Südwestküste der USA getroffen. Nach seinem Auftreffen an Land wurde von einem Sturm der Kategorie vier auf einen der Stärke drei herabgestuft. Das Ausmass der Zerstörung in den bereits betroffenen Gebieten war am Donnerstagmorgen zunächst nicht bekannt. Zuletzt warnten US-Behörden in aussergewöhnlich scharfen Worten, dass der Hurrikan "Laura" massive Zerstörungen bis tief ins Landesinnere zur Folge haben könnte.

Die Ölpreise haben laut Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg auf den Hurrikan "bemerkenswert gelassen" reagiert. Dies gelte auch mit Blick auf die Entwicklung der Ölreserven in den USA. Am Mittwoch hatte die US-Regierung einen unerwartet starken Rückgang der Lagerbestände gemeldet. Demnach waren die Reserven in der vergangenen Woche um 4,7 Millionen Barrel auf 507,8 Millionen Barrel gesunken. Analysten hatten nur mit einem Rückgang um 2,5 Millionen Barrel gerechnet./jsl/jkr/mis