NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Donnerstag kräftig nachgegeben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 40,39 US-Dollar. Das waren 1,91 Dollar weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 2,11 Dollar auf 38,11 Dollar.

Händler begründeten die Preisschwäche sowohl mit Angebots- als auch Nachfragefaktoren. Auf der Angebotsseite lastet nach wie vor die steigende Förderung in dem Bürgerkriegsland Libyen. Nachdem eine lange Hafenblockade unlängst aufgehoben wurde, will das Land wieder deutlich mehr Rohöl exportieren. Auch andere Länder wie der Irak haben ihre Förderung zuletzt ausgeweitet. Das drückt auf die Preise.

Die Nachfrage nach Erdöl und Treibstoffen ist unterdessen unverändert fragil. Auf ihr lastet vor allem der ungewisse Fortgang der Corona-Pandemie. Hinzu kommt, dass sich die US-Politik nicht auf ein neues Corona-Krisenpaket einigen kann. Zwar scheint es eine sachte Annäherung zwischen Republikanern und Demokarten zu geben. Eine Lösung ist aber noch nicht in Sicht. Das dämpft die Aussichten für die Ölnachfrage./bgf/he