NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Dienstag dank einer geringeren Corona-Angst deutlich zugelegt. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 74,93 US-Dollar. Das waren 1,85 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,06 Dollar auf 71,55 Dollar.

Seit Wochenbeginn überwiegen am Erdölmarkt die positiven Nachrichten. Unterstützung erhalten die Preise vor allem durch die Hoffnung, dass die Auswirkungen der neuen Corona-Variante Omikron nicht so erheblich sind wie zunächst befürchtet. Die Entwicklung der Pandemie war in den vergangenen zwei Jahren einer der stärksten Einflussfaktoren auf die Rohölpreise, da die Virus-Lage grosse Auswirkungen auf die Energienachfrage hat.

Die allergrössten Sorgen vor der Omikron-Variante hätten sich fürs Erste verflüchtigt, kommentierte Rohstofffachmann Carsten Fritsch von der Commerzbank. Südafrika, wo die Variante entdeckt wurde, berichte zwar von einer deutlichen Zunahme der Infektionszahlen. Allerdings scheine der Krankheitsverlauf milder zu sein als bisher befürchtet.

Seit einigen Tagen erholen sich die Rohölpreise etwas von ihrem deutlichen Rücksetzer im November. Ausschlaggebend für die Preisabschläge war neben der Entdeckung der Omikron-Variante der Rückgriff grosser Verbrauchsländer auf Teile ihrer strategischen Ölreserven. Der Schritt ging auf die Weigerung grosser Förderländer zurück, ihre Förderung stärker auszuweiten als geplant. Die Verbrauchsländer reagierten mit der Öffnung der Reserven auf die im längeren Vergleich hohen Ölpreise./bgf/jsl/nas