SINGAPUR (awp international) - Die Ölpreise haben am Freitag mit Aufschlägen auf die Einigung des Ölverbunds Opec+ vom Vortag reagiert. Dem Verbund war es nach tagelangen Unstimmigkeiten gelungen, sich auf eine kurzfristige Förderpolitik zu einigen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent 49,58 US-Dollar. Das waren 87 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 70 Cent auf 46,34 Dollar.

Am Donnerstag hatten sich die 23 in der Opec+ verbündeten Länder auf eine Förderstrategie für das neue Jahr verständigt. Die Einigung sieht vor, dass ab Januar 500 000 Barrel Rohöl mehr je Tag fliessen sollen. Monatlich soll das weitere Vorgehen geprüft werden.

Damit weicht die Opec+ von einem früheren Beschluss ab, der eine Anhebung um knapp zwei Millionen Barrel je Tag vorsah. Hintergrund der neuen Regelung ist die ungewisse Aussicht über den Fortgang der Corona-Pandemie. Die Förderländer wollen offenbar flexibel auf die kurzfristige Entwicklung reagieren.

Zuvor hatte es Diskussionen über die richtige Strategie gegeben. Vor allem die eng verbündeten Golfstaaten Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate waren sich nicht einig gewesen./bgf/stk