NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Mittwoch ihren Höhenflug wieder aufgenommen und sind auf mehrjährige Höchststände gestiegen. Im Tageshoch kostete ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent 72,82 US-Dollar, ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg bis auf 70,63 Dollar. Während Brent den höchsten Stand seit gut zwei Jahren erreichte, kletterte der WTI-Preis auf das höchste Niveau seit Oktober 2018.

Gegen Mittag lagen die Ölpreise nicht weit entfernt von ihren Höchstständen. Ein Fass Brent kostete 72,40 Dollar und damit 18 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für WTI stieg um 17 Cent auf 70,22 Dollar.

Unterstützung erhielten die Rohölpreise durch Lagerdaten aus den USA. Nach Zahlen des American Petroleum Institute (API) vom späten Dienstagabend sind die Rohölvorräte der USA in der vergangenen Woche gesunken. Am Nachmittag veröffentlicht die Regierung ihre wöchentlichen Daten, die als Richtschnur für die kurzfristige Angebots- und Nachfragesituation gelten.

Für grundlegenden Auftrieb am Ölmarkt sorgt seit längerem die vielerorts entspanntere Corona-Lage, insbesondere in den USA, China und weiten Teilen Europas. Dagegen ist die Lage in einigen asiatischen Ländern und vielen Staaten Südamerikas teils sehr angespannt.

Die Rohstoffexperten der Commerzbank erklären die steigenden Ölpreise mit drei Faktoren: Für Preisauftrieb sorgten die Knappheit am Ölmarkt infolge der starken Nachfrageerholung, die disziplinierte Einhaltung der Produktionsquoten durch den Ölverbund Opec+ und die unzureichende Reaktion der Nicht-Opec-Produzenten. Vor allem in den USA war die Förderung zuletzt hinter den Erwartungen zurückgeblieben./bgf/jsl/fba