NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Donnerstag erneut zugelegt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 74,65 US-Dollar. Das waren 78 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 73 Cent auf 73,11 Dollar. Die Preise rangieren damit etwa vier Dollar unter ihren Anfang Juli erreichten Mehrjahreshochs.

Auftrieb erhielten die Ölpreise zuletzt von einem durch die Bank schwächeren Dollar. Ein im zweiten Quartal schwächer als erwartet ausgefallenes Bruttoinlandsprodukt in den USA belastete den Dollar. Zudem reagierte die US-Währung auf Hinweise der amerikanischen Notenbank Fed vom Vortag, die zwar Signale für eine weniger lockere Geldpolitik gab, hierbei aber vage blieb. Da Rohöl in Dollar gehandelt wird, macht ein fallender Dollarkurs den Rohstoff für Käufer ausserhalb des Dollarraums günstiger und stützt tendenziell die Nachfrage.

Unterstützung erhielt der Ölmarkt auch durch Lagerdaten aus den USA. Die Bestände an Rohöl sind in der vergangenen Woche auf den tiefsten Stand seit Anfang 2020 gefallen. Begünstigt worden sei der Lagerabbau bei Rohöl durch einen Rückgang der Netto-Importe von Rohöl, erklärte Commerzbank-Experte Carsten Fritsch die Entwicklung.

Bemerkenswert sei der Rückgang der US-Ölproduktion gewesen. Damit sei der jüngste Aufwärtstrend unterbrochen worden. Von dieser Seite erwächst dem Ölverbund Opec+ laut Fritsch keine ernstzunehmende Konkurrenz./jsl/he