Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

HYPOVEREINSBANK - Hypovereinsbank-Chef Michael Diederich hält eine Fusion seiner Bank derzeit für nicht machbar. Eine Übernahme müsse grundsätzlich zur Strategie passen, das Geschäft stärken und sich langfristig auch positiv auf die Rendite und die Ausschüttungspolitik der Mutter Unicredit auswirken. "Im Moment ist dafür kein guter Zeitpunkt", so Diederich. Nach Informationen des Handelsblatts gab es zu Jahresbeginn einen Versuch der Annäherung zwischen Unicredit und der Commerzbank, bevor der Ukrainekrieg alle Fusionsambitionen beendete. (Handelsblatt)

DEUTSCHE BANK - Der Chef des Firmenkundengeschäfts der Deutschen Bank, Stefan Hoops, bleibt trotz aktueller Krisen optimistisch. "Die Chancen sind größer als die Probleme", so Hoops. Russland sei für deutsche Unternehmen als Absatzmarkt wenig bedeutend, während dagegen China enorm wichtig sei, sagt Hoops. Das Gleiche gelte für Vorprodukte, auch hier seien die Sanktionen gegen Russland für deutsche Unternehmen beherrschbar. "Die große Abhängigkeit der Wirtschaft in Deutschland von russischen Gaslieferungen ist aber eine große Herausforderung für Unternehmen", räumt er ein. (FAZ)

AIRBUS - Der Flugzeugbauer Airbus legt 10 Milliarden Euro zurück, um sich gegen künftige Krisen abzusichern und sich auf Investitionen in Flugzeuge der neuen Generation vorzubereiten, so der Finanzvorstand des Unternehmens. Dominik Asam sagte, der europäische Champion wolle für Notfälle wie die Pandemie "grundsolide" gerüstet sein. Der Hersteller wollte sich auch die Flexibilität bewahren, in neue Programme zu investieren, insbesondere für den Fall, dass der US-Rivale Boeing einen neuen Jet entwickelt, oder Übernahmen in Betracht zieht. "Ich würde dies als eine Art Versicherungspolice bezeichnen", so Asam. (Financial Times)

ENI - Der italienische Ölkonzern Eni plant, in den nächsten vier Jahren mindestens 2,5 Milliarden Euro in Großbritannien zu investieren, da die Regierung von den Öl- und Gaskonzernen verlangt, ihre Investitionen in das britische Energiesystem deutlich zu erhöhen, da sie andernfalls mit einer Sondersteuer auf ihre steigenden Gewinne rechnen müssen. Die Zusage des Konzerns folgt auf größere Ausgabenpläne der Rivalen BP und Shell, die in diesem Monat Rekordgewinne für das Quartal meldeten. Shell hat angekündigt, in den nächsten zehn Jahren 20 bis 25 Milliarden Pfund zu investieren, während BP versprochen hat, bis Ende 2030 18 Milliarden Pfund auszugeben. (Financial Times)

BOSCH - Der neue Bosch-Chef Stefan Hartung ist vom Krisen-Management der Bundesregierung beeindruckt. "Ich finde, die Politik hat in den vergangenen Monaten Punkte gesammelt", sagte er. "Ich habe Politiker gesehen, die schnell entscheiden, adaptiv handeln und tagtäglich ganz tief in den Themen stecken." Ein baldiges Ende des Krisen-Modus erwartet Hartung nicht. "Die Rahmenbedingungen sind und bleiben schwierig, auch bei der Rohstoffversorgung, bei den Energiekosten." Besonders treibe ihn die Situation in China um. Höhere Rohstoffkosten hätten direkte Folgen für die Transformation der Mobilität. "Teure Rohstoffe machen Batterien teurer und damit Elektroautos", sagte Hartung. Die Preise für E-Autos würden nicht so schnell sinken wie man ursprünglich erwartet habe. (Tagesspiegel)

PCK SCHWEDT - Die Zukunft der PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt könnte durch eine Übernahme gesichert werden. Mehrere Investoren sind an die Bundesregierung herangetreten und wollen den Standort übernehmen. "Wir stehen bereit, die Raffinerie PCK Schwedt komplett zu übernehmen", sagte Raul Riefler, Geschäftsführer der Alcmene-Gruppe, dem Handelsblatt. Alcmene gehört zur estnischen Liwathon-Gruppe, einem Ölterminal-Betreiber. Das Unternehmen könne "umgehend damit beginnen, eine langfristige Lösung für den Fortbestand der Raffinerie zu finden". Auch der Biokraftstoff-Unternehmer Claus Sauter, Vorstandschef der Verbio AG, bekundet nun Interesse. "Wir könnten am Raffineriestandort Schwedt demonstrieren, wie sich die Transformation von fossilen zu erneuerbaren Energien gestalten lässt. Schwedt ist dafür ideal", sagte Sauter. (Handelsblatt)

MORROW BATTERIES - Siemens und ABB führen eine Finanzierungsrunde von 100 Millionen Euro für Morrow Batteries an, ein Start-up, das Ende nächsten Jahres mit der Batterie-Produktion in seinem Heimatland Norwegen beginnen will. Morrow kündigte an, die Finanzierung für den Bau einer 1,2-Gigawatt-Pilotfabrik bis Ende nächsten Jahres zu verwenden, in der Batterien für Energiespeichersysteme, z.B. für Solaranlagen auf Dächern, hergestellt werden sollen. (Financial Times)

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May 23, 2022 00:56 ET (04:56 GMT)