MADRID (awp international) - Der spanische Ölkonzern Repsol will den Gürtel wegen der vielfältigen Herausforderungen auf dem Ölmarkt in diesem Jahr enger schnallen. Das Management um Konzernchef Josu Jon Imaz habe ein Massnahmepaket beschlossen, mit dem unter anderem die Betriebsausgaben zusätzlich um mehr als 350 Millionen Euro reduziert werden sollen, teilte Repsol am Dienstag in Madrid mit.

Die Investitionen sollen zudem um über eine Milliarde Euro gekürzt und das Betriebsvermögen um 800 Millionen Euro gestrafft werden. Die Massnahmen würden die bisherigen Finanzpläne für 2020 ergänzen, hiess es. Die Aktie der Spanier legte kurz nach dem Handelsstart um rund 9 Prozent zu.

Repsol hatte bereits im Vorjahr nach einer milliardenschweren Wertminderung im Zuge des erwarteten Ölpreisrückgangs einen hohen Verlust verbucht. Nun kam auch noch die Covid-19-Pandemie hinzu, die die Nachfrage habe einbrechen lassen, teilte der Konzern mit. Jüngst war zudem wegen des hohen Rohölangebots und der knapper werdenden weltweiten Lagerkapazitäten der Preis für einen Terminkontrakt auf Erdöl sogar kurzzeitig in den negativen Bereich gefallen, Anbieter zahlten Käufern also Geld für die Abnahme.

Die Ölpreiskapriolen hätten sich nun mit einem negativen Effekt von 790 Millionen Euro in den Büchern von Repsol bemerkbar gemacht. Unter dem Strich stand im ersten Quartal somit ein Verlust von 487 Millionen Euro. Der bereinigte Gewinn belief sich auf 447 Millionen Euro - ein Rückgang von rund 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Analysten hatten noch schlechtere Zahlen befürchtet.

Die Dividende im Wert von einem Euro je Aktie soll es bei allem aber weiterhin geben. 55 Cent davon will Repsol bereits im Juli ausschütten./kro/men/mis