FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Donnerstag kaum verändert aus dem Handel verabschiedet, der DAX schloss bei 13.695 Punkten. Es war der letzte Großkampftag der Berichtssaison zum zweiten Quartal, von nun an flacht die Nachrichtenflut der Quartalszahlen deutlich ab. Dies könnte zudem bedeuten, dass das Handelsvolumen weiter aus dem Markt schwindet. Zudem gibt es leichte Entspannungssignale von den Preissteigerungen in den USA. Nachdem die Inflationsdaten am Vortag bereits unter den Prognosen ausgefallen waren, bestätigten am Donnerstag die US-Erzeugerpreise die nachlassende Dynamik der Teuerung. Dies könnte sich mildernd auf den erwartet steilen Zinsanhebungspfad der US-Notenbank auswirken, ein Soft-Landing der US-Wirtschaft wird damit wahrscheinlicher.
Berichtssaison gibt nochmal Gas - Siemens und Telekom im Blick
Aus dem DAX legten Deutsche Telekom, Siemens, RWE und Daimler Truck ihre Zahlen auf den Tisch, dazu kam eine Fülle an Nebenwerten. Bei Siemens (+0,7%) irritierte ein schwächer als erwartet ausgefallenes Ergebnis im Industriegeschäft. Mit der gesenkten Prognose für den Jahresgewinn hatten Analysten zwar tendenziell gerechnet, ihr Umfang ist jedoch höher ausgefallen. Gelobt wurde aber der sehr starke Auftragseingang.
Bei Deutsche Telekom (+0,4%) lagen die Zahlen dagegen über den Erwartungen. Da viele Marktteilnehmer die Aktie als Dividendenpapier halten, steht der freie Cashflow im Blick, dieser lag leicht über den Erwartungen. Positiv wurden auch die Zahlen von Daimler Truck gelesen. Das unbereinigte EBIT hat laut der Citigroup die Erwartungen um 32 Prozent übertroffen, doch habe dazu ein Einmaleffekt bei Mercedes-Benz von 200 Millionen Euro maßgeblich beigetragen. Das bereinigte EBIT liege 2 bzw. 4 Prozent über den Konsenserwartungen. Die Aktien verloren 0,3 Prozent.
RWE fielen um 0,6 Prozent. Die gestiegenen Energie- und Strompreise erhöhen zwar den Gewinn, der Umbau in Richtung Erneuerbare Energien zwingt aber auch zu höheren Investitionen.
Ströer überzeugt - Salzgitter mit Rekordjahr
Bei Metro ging es um 2,4 Prozent höher. Unter dem Strich ist der Handelskonzern im vergangenen Quartal zwar in die roten Zahlen gerutscht, operativ wurde aber mehr verdient als erwartet. Hinter dem Stahlkonzern Salzgitter liegt ein Rekordhalbjahr, die Aktien stiegen um 3 Prozent.
Ströer haussierten nach den Zahlen des Unternehmens um gut 8 Prozent. Die Erwartungen seien auf breiter Front geschlagen worden, heißt es. Dazu rechnet der Außenwerber mit einem Wachstum im dritten Quartal, während der Markt noch schrumpft. Bei Cancom haben die Zahlen überzeugt und trieben die Aktien um knapp 3 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 13.694,51 -0,0% -13,79% DAX-Future 13.672,00 -0,3% -13,58% XDAX 13.678,42 -0,4% -13,69% MDAX 27.896,16 +0,3% -20,58% TecDAX 3.194,10 +1,2% -18,52% SDAX 13.196,66 +0,6% -19,60% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 155,74 -84 Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Mio Euro Mio Aktien Vortag DAX 22 16 2 2.502,3 55,0 57,2 MDAX 27 23 0 522,4 34,7 35,8 TecDAX 23 6 1 586,9 19,5 21,0 SDAX 37 31 2 161,7 10,3 12,3 ===
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/raz
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August 11, 2022 11:54 ET (15:54 GMT)