FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Donnerstag seine deutlichen Vortagsgewinne ausgebaut. Am Mittag kostet der Euro 1,0922 US-Dollar. Am Morgen hat er noch etwas unter 1,09 Dollar notiert.

Auch zum Franken hat der Euro Boden gutgemacht und wird aktuell zu 0,9507 Franken gehandelt nach 0,9468 noch am frühen Morgen. Auch der Dollar hat leicht angezogen und notiert wieder über der Schwelle von 0,87 Franken, unter die er über Nacht gefallen war. Aktuell kostet der Greenback 0,8702 nach 0,8685 Franken.

Damit hat der Franken mit leicht tieferen Notierungen auf die Zinsentscheidung der Schweizerischen Nationalbank reagiert. Die SNB hat wie erwartet weiterhin die Füsse still gehalten. Am Markt wurden Äusserungen der Nationalbank so interpretiert, dass die Zinsen nicht weiter erhöht werden dürften.

Die SNB deutete zudem eine Abkehr von ihren Fremdwährungsverkäufen an. "Die SNB möchte also mit ihren Devisenmarktinterventionen den Franken nicht noch weiter mit Aufwertungsdruck befeuern", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. "Aufgrund der niedrigen Inflationsraten bedarf es keiner starken Währung, um die Inflation einzudämmen."

Der Euro hatte bereits vorher davon profitiert, dass die US-Währung durch die Aussicht auf niedrigere Zinsen in den USA belastet worden war. Am Mittwochabend hatte die US-Zentralbank Fed ihre Leitzinsen zwar stabil gehalten. Für kommendes Jahr deuten sich aber Zinssenkungen an. Der Euro hat dadurch mehr als einen Cent an Wert gewonnen.

Nun folgen noch die Zinsbeschlüsse der Bank of England und etwas später der EZB. Wie in den USA werden stabile Leitzinsen erwartet. Allerdings stellt sich auch den europäischen Währungshütern die Frage, wie es im kommenden Jahr weitergehen wird. An den Finanzmärkten werden derzeit kräftige Zinssenkungen erwartet, weil die Inflation sinkt und die Konjunktur schwächelt.

Die Notenbank Norwegens schlug einen anderen Weg ein und hob ihren Leitzins an. Er steigt um 0,25 Prozentpunkte auf 4,50 Prozent. Im Schnitt hatten Volkswirte keine Veränderung erwartet. Es gab jedoch auch eine Reihe von Experten, die eine Erhöhung auf dem Zettel hatten. Die Notenbank signalisiert jetzt aber keine weiteren Zinserhöhungen mehr. Die norwegische Krone legte nach der Entscheidung zu allen wichtigen Währungen zu.

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