Ein Blick von Dhara Ranasinghe auf den bevorstehenden Tag in den USA und an den globalen Märkten

China scheint zu erkennen, dass das Vertrauen in die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wiederhergestellt werden muss, was die angeschlagenen Aktienmärkte des Landes beruhigt.

Die chinesische Zentralbank wird ab dem 5. Februar die Menge an Bargeld, die Banken als Reserven halten müssen, zum ersten Mal in diesem Jahr senken, da die politischen Entscheidungsträger ihre Bemühungen zur Stützung der fragilen wirtschaftlichen Erholung ausweiten.

Einen Tag nach Medienberichten, wonach Peking ein Maßnahmenpaket im Wert von 278 Milliarden Dollar vorbereitet, um den einbrechenden Aktienmarkt zu stabilisieren, erklärte die Bank, dass sie die Kreditunterstützung für die Wirtschaft beibehalten werde.

Der Hongkonger Leitindex stieg um mehr als 3% und der Yuan erreichte seinen höchsten Stand seit dem 12. Januar, blieb aber an den Offshore-Märkten gegenüber dem Dollar weitgehend stabil.

Chinesische Aktien stiegen am Mittwoch zwar um mehr als 1%, sind aber in diesem Monat um mehr als 4% gefallen und stehen vor ihrer schlechtesten Performance seit August.

Dennoch bleibt eine große Portion Skepsis, ob die von vielen Analysten erwartete Zinssenkung ausreicht, um die Stimmung längerfristig zu stützen.

Das in den USA ansässige Unternehmen Yardeni Research glaubt, dass China am Anfang einer "großen Schuldenkrise" steht. Yardeni Research stellt fest, dass sich die chinesischen Bankkredite seit Dezember 2008 um das Achtfache auf 28 Billionen Dollar vergrößert haben und im letzten Monat 33,4 Billionen Dollar betrugen. Im Gegensatz dazu haben sich die Bankkredite in den USA im gleichen Zeitraum auf 12,3 Billionen Dollar verdoppelt, so das Institut.

Apropos US-Wirtschaft: Am Mittwoch werden die S&P Global PMIs veröffentlicht, wobei ING darauf hinweist, dass die Märkte allmählich empfindlicher auf die US-Erhebung reagieren, auch wenn der ISM-Index weiterhin eine wichtige Referenz darstellt.

In Europa haben vorläufige PMI-Daten gezeigt, dass sich der Abschwung der Wirtschaftstätigkeit in der Eurozone in diesem Monat abgeschwächt hat. Eine Verbesserung der Aussichten für das verarbeitende Gewerbe wurde jedoch teilweise durch einen stärkeren Rückgang in der dominierenden Dienstleistungsbranche des Blocks ausgeglichen.

Später am Tag wird erwartet, dass die Bank of Canada ihren Leitzins unverändert lässt, aber die hartnäckige Inflation lässt die Märkte den Zeitplan für die erste Zinssenkung seit fast vier Jahren hinauszögern.

Jeder hawkishe Kommentar der kanadischen Zentralbank könnte die Ansicht verstärken, dass große Zentralbanken wie die US-Notenbank wahrscheinlich später als von den Märkten erwartet eine geldpolitische Lockerung vornehmen werden.

Und nachdem Donald Trump am Dienstag die republikanische Präsidentschaftswahl in New Hampshire gewonnen hat und damit einem Rückkampf mit dem demokratischen Präsidenten Joe Biden im November immer näher kommt, richtet sich die Aufmerksamkeit verstärkt auf die Auswirkungen eines möglichen Sieges von Trump auf die Märkte.

Die schwache Performance des mexikanischen Peso seit Wochenbeginn könnte darauf hindeuten, dass die Märkte eine größere Chance auf einen Sieg Trumps bei der Präsidentschaftswahl einpreisen, so Analysten.

Die Analysten von Goldman Sachs sagten, dass die Aussicht auf Zölle auf Exporte in die Vereinigten Staaten und eine Kürzung der Finanzmittel für die Ukraine erhebliche negative Auswirkungen auf die europäischen Aktien haben würden.

Der Handel mit US-Aktienfutures deutet auf eine positive Eröffnung an der Wall Street hin. Netflix konnte am Dienstag im erweiterten Handel um 8% zulegen, nachdem der Video-Streaming-Dienst die Abonnentenschätzungen im vierten Quartal deutlich übertroffen hatte.

Wichtige Termine, die den US-Märkten im weiteren Verlauf des Mittwochs eine Richtung geben könnten:

- Zinsentscheidung der kanadischen Zentralbank

- Flash-PMIs für Januar weltweit

- U.S. 5-Jahres-Note-Auktion

- Europäische Gewinne: Christian Dior, Abrdn, Alstom, ASML, SAP, Banco de Sabadell

- US-Ergebnisse: AT&T, Abbott, Kimberly Clark, Tesla Motors, IBM