Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Auch Söder entschuldigt sich für Hin und Her um Oster-Ruhetage 

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich für das Hin und Her um die wieder zurückgenommenen zusätzlichen Oster-Ruhetage entschuldigt. "Es tut uns Leid, es tut auch mir Leid", sagte Söder am Mittwoch unmittelbar vor einer Regierungserklärung im bayerischen Landtag in München. Es sei ein Vertrauensschaden entstanden. Söder sagte, er habe aber "großen Respekt" vor Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die Entscheidung der geplanten Oster-Ruhetage wieder zurückzunehmen und um Verzeihung zu bitten. "Sie hat das nicht alleine entschieden", sagte Söder. Alle Ministerpräsidenten stünden mit in der Verantwortung und müssten sich entschuldigen.


Belgien verschärft seine Corona-Beschränkungen 

Die belgische Regierung verschärft angesichts steigender Ansteckungszahlen wieder die Corona-Beschränkungen. Ab Samstag werden die Schulen mit Ausnahme der Vorschulen für vier Wochen geschlossen, wie Ministerpräsident Alexander De Croo in Brüssel mitteilte. Nicht lebensnotwendige Geschäfte seien dann nur noch für Kunden nach vorheriger Terminvereinbarung geöffnet. Geschäfte mit engem Kundenkontakt - etwa Friseure, Tattoostudios und Kosmetiker - müssen hingegen komplett schließen. Treffen im Freien sind ab Samstag nicht mehr wie bisher mit zehn, sondern nur noch mit vier Menschen möglich. Geplant ist, ab 19. April die Schulen wieder vollständig zu öffnen und die Maßnahmen zu lockern. Derzeit gilt in Belgien bereits eine nächtliche Ausgangssperre.


BGA nennt Fehlereingeständnis zur Osterruhe "mutig" 

Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) hat die Rücknahme der Oster-Ruhetage durch Kanzlerin Angela Merkel begrüßt. "Besser ein Schrecken mit Ende als umgekehrt", erklärte BGA-Präsident Anton F. Börner. "Es war mutig, diese Fehlentscheidung einzugestehen und so zeitnah zu korrigieren." Nie sei so offensichtlich wie aktuell gewesen, dass es einen überschaubaren, aber vor allem verlässlichen Plan für die weitere Pandemiebekämpfung brauche. "Wichtig ist es jetzt, dass die Politik sich künftig den Rat der Betroffenen einholt, bevor sie entscheidet", so Börner.


Merkel: Vorgänge in Maskenaffäre "sind zu verurteilen" 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die mögliche Bereicherung von Abgeordneten in der Maskenaffäre kritisiert und zugleich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verteidigt. Es seien damals Dinge passiert, "die sind zu verurteilen", sagte Merkel bei der Fragestunde im Bundestag. In der Unionsfraktion sei die Aufarbeitung aber bereits "ausdrücklich und in beachtlicher Weise" erfolgt. Mit Blick auf Fehler in der Beschaffung durch die Bundesregierung sagte Merkel, damals habe es eine Notsituation gegeben. "Dass es Marktverzerrung gab in so einer Knappheitssituation, das sollte Sie nicht verwundern", so die Kanzlerin. "Aber mit dem Blick von heute ohne jedes Hineinversetzen in die Zeit von damals, Dinge zu beurteilen, das ist aus meiner Sicht zumindest sehr fraglich."


Merkel hält Ausgangsbeschränkungen für denkbar 

Kanzlerin Merkel hat die Länder und Landkreise zu einer konsequenten Umsetzung der Notbremse appelliert, wenn nötig auch mit Ausgangsbeschränkungen. Um die dritte Ansteckungswelle zu brechen, müsse man zurück zu den Kontaktbeschränkungen, die vor dem 7. März galten, sagte Merkel. Möglich sei dies durch weitere Kontaktbeschränkungen oder Ausgangsbeschränkungen. Letztere seien "in ganz vielen Ländern Europas Gang und Gäbe", betonte die Kanzlerin. "Man muss es nicht nachmachen, aber man muss irgendwas machen ich möchte das nicht bundesweit vorschreiben." Wenn sich die Maßnahmen nicht als ausreichend erweisen, müsse man auch über Gesetzgebungsprozesse nachdenken.


Städte und Gemeinden halten Stopp der Osterruhe für sinnvoll 

Städte und Gemeinden befürworten den Stopp der geplanten Ruhetage vor Ostern. Die Osterzeit sei eine der umsatzstärksten Wochen, insbesondere im Lebensmittelhandel in Deutschland. "Wenn dann ein Verkaufstag wegfällt, ist ein gewaltiger zusätzlicher Ansturm zu erwarten. Der wird umso größer sein, als die Menschen weitgehend nicht verreisen, sondern zuhause bleiben", sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, der Rheinischen Post. Die Restaurants seien geschlossen, so dass auch daher der Haushaltsbedarf steige. Einen derartigen Ansturm und das damit verbundene Infektionsrisiko sollte man nach Möglichkeit vermeiden. Auch die Produktion in der Wirtschaft - etwa in der Automobilindustrie - könne sich im Rahmen ihrer globalen Lieferketten nur schwer auf einen kurzfristig angesetzten zusätzlichen Feiertag einstellen.


Behörden finden große Menge fertigen Astrazeneca-Impfstoff in Werk bei Rom 

Bei der Inspektion einer Abfüllungsstätte für Impfstoffe in der Nähe von Rom haben die italienischen Behörden 29 Millionen fertige Corona-Impfdosen des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca gefunden. "Wir hatten den Verdacht, dass Astrazeneca über mehr Produktionskapazität in Europa verfügte, als sie angegeben hatten", sagte ein EU-Vertreter in Brüssel am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. EU-Industriekommissar Thierry Breton habe deshalb die italienischen Behörden gebeten, das Werk zu inspizieren.


Merkel schließt gesetzlichen Zwang bei Tests in Unternehmen nicht aus 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Änderungen an der Arbeitsschutzverordnung in Aussicht gestellt, sollten die Unternehmen nicht ihrer Selbstverpflichtung zu Corona-Tests nachkommen. Es sei mit den Arbeitgebern verabredet, dass sie bis Anfang April eine Beteiligungsstatistik vorlegen, sagte Merkel während der Fragestunde im Bundestag. Die Bundesregierung werde dies mit einem eigenen Monitoring begleiten und dann überprüfen. "In der ersten Hälfte des April wird diese Entscheidung getroffen und wir sind bereit, auch regulatorische Maßnahmen durchzuführen, wenn die Beteiligung nicht ausreicht." Bund und Länder hatten die Wirtschaft in ihrem Beschluss aufgefordert, mindestens einmal, bei entsprechender Verfügbarkeit auch zwei Mal pro Woche Tests für die Beschäftigten anzubieten.


Handel begrüßt Rücknahme der Osterruhe als "Signal der Vernunft" 

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat die Rücknahme der Osterruhe als "Signal der Vernunft" begrüßt. Die kurzfristig vorgesehene Schließung des Lebensmittelhandels am Gründonnerstag hätte "zu erhöhtem Kundenandrang an den Tagen davor und danach geführt", erklärte der HDE. In Pandemiezeiten aber gehe es darum, "die Kundenzahl zu entzerren".


Merkel bezeichnet Vorschlag für Osterruhe als "Fehler" 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Vorschlag für eine Einführung zusätzlicher Ruhetage an Ostern als Fehler bezeichnet und sich persönlich bei der Bevölkerung entschuldigt. Sie habe entschieden, die notwendigen Verordnungen für die Ruhetage am Gründonnerstag und Ostersamstag "nicht auf den Weg zu bringen, sondern sie zu stoppen", sagte sie in Berlin im Anschluss an eine kurzfristig einberufene Videokonferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder. "Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler. Denn am Ende trage ich für alles die letzte Verantwortung qua Amt."


Brasilien meldet erstmals über 3.000 Tote binnen 24 Stunden 

Als zweites Land nach den USA hat Brasilien die Marke von 3.000 Corona-Todesfällen innerhalb eines Tages überschritten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Dienstag starben innerhalb von 24 Stunden 3.251 Patienten an oder mit Covid-19, die Gesamtzahl der registrierten Toten in dem südamerikanischen Land stieg damit auf knapp 299.000. Die Zahl der Infektionsfälle seit Beginn der Pandemie stieg um rund 82.500 auf 12,1 Millionen. In Brasilien grassiert eine besonders ansteckende Variante des Corona-Virus, die zuerst in Manaus, der Hauptstadt des Bundesstaats Amazonas, entdeckt worden war. Hinzu kommt, dass Präsident Jair Bolsonaro lange Zeit die Krise verharmloste und bis heute aus wirtschaftlichen Gründen einen Lockdown ablehnt. Das Gesundheitssystem ist inzwischen völlig überfordert, in den meisten Bundesstaaten stehen die Intensivstationen vor dem Kollaps.


Hongkong und Macau setzen Impfungen mit Biontech-Vakzin aus 

Die chinesischen Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau haben am Mittwoch die Corona-Impfungen mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer vorübergehend ausgesetzt. Als Grund gaben die Behörden einen Verpackungsfehler einer Charge des Impfstoffs an. "Aus Gründen der Vorsicht muss die laufende Verimpfung während des Untersuchungszeitraums ausgesetzt werden", teilte die Regierung von Hongkong in einer Erklärung mit. Die Behörden in Hongkong und Macau erklärten, sie gingen nicht von Sicherheitsrisiken aus. Dennoch sei die Entscheidung des vorläufigen Stopps gefallen, nachdem sie vom chinesischen Pharmariesen Fosun auf das Problem aufmerksam gemacht worden waren. Demnach wurde festgestellt, dass Dosen aus einer Charge eine fehlerhafte Verpackung hatten. Fosun vertreibt das Biontech-Vakzin in China sowie den zwei Sonderverwaltungszonen.

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March 24, 2021 10:16 ET (14:16 GMT)