Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Bund und Länder verabreden Stufenplan für Corona-Lockerungen 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs haben bei ihren Beratungen zur Corona-Pandemie eine Fortsetzung des Lockdowns bis zum 28. März, aber auch stufenweise Öffnungsschritte vereinbart. Möglich werden sollen diese durch mehr Corona-Schnelltests und eine deutliche Beschleunigung der Impfungen. Sie sollen zum Monatswechsel auch bei Hausärzten starten. Künftig soll es zudem den Anspruch auf mindestens einen kostenlosen Corona-Schnelltest pro Woche geben. Die Regeln für private Zusammenkünfte werden schon ab Montag wieder gelockert. "Wir stehen wieder an der Schwelle einer neuen Phase der Pandemie", sagte Merkel bei einer Pressekonferenz nach den mehr als neunstündigen Beratungen. Dies sehe sie "mit berechtigten Hoffnungen". Es gelte, die nächsten Schritte klug zu gehen. "Es sollen Schritte der Öffnung sein und gleichzeitig Schritte, die uns nicht zurückwerfen."


Dienstleister kritisieren Lockdown-Lockerungen als nicht ausreichend 

Das Handwerk und die Reisebranche haben die beim Corona-Gipfel beschlossenen Lockerungen als nicht ausreichend kritisiert. "Die Beschlüsse bringen für viele unserer von Schließungen betroffenen Betriebe nicht die erhoffte Öffnungsoption schon in nächster Zeit", erklärte Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, am Donnerstag in Berlin. Um ein Betriebesterben auf breiter Front zu verhindern, müsse wirtschaftliches Leben schnellstens wieder ermöglicht werden, wo immer das epidemiologisch vertretbar sei. Der Handwerkspräsident erklärte, es wäre beim Corona-Gipfel deutlich mehr drin gewesen, "als einen Öffnungsfahrplan mit einer angezogenen Handbremse zu präsentieren".


Laschet spricht von "Perspektivwechsel" in Corona-Strategie 

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat angesichts des von Bund und Ländern vereinbarten Stufenplans für Lockerungen in der Corona-Krise von einem "Perspektivwechsel" gesprochen. "Wir dürfen nicht nur auf Inzidenzwerte schauen", sagte Laschet in der Nacht zum Donnerstag in Düsseldorf. Es gebe eine Abkehr vom pauschalen Schließen, hin zu einer "fokussierten, kontrollierten Sicherheit". Das mutierte Virus breite sich weiter aus. "Wir werden lernen müssen, mit dem Virus zu leben", betonte Laschet. Entscheidend seien jetzt die drei Elemente Impfen, Testen und die digitale Nachverfolgung von Infektionsketten etwa durch die Luca-App.


Kretschmann für kürzere Schulferien zur Schließung von Wissenslücken 

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat eine Verkürzung der Schulferien vorgeschlagen, um Bildungsdefizite wegen Corona-Schließungen aufzuholen. "Man könnte an den Ferien ein bisschen was abknapsen, um Unterrichtsstoff nachzuholen", sagte der Grünen-Regierungschef in einem Interview mit dem Mannheimer Morgen. Eine Verkürzung der Sommerferien sei denkbar. Er fürchte, dass tiefe Schäden in der Bildung und der Psyche der Kindern entstanden seien, sagte Kretschmann der Zeitung. "Wir müssen uns verstärkt um diese Kinder kümmern, wenn der Unterricht wieder normal läuft. Das wird eine große Aufgabe."


Söder sieht "sehr große Schritte" in Beschlüssen von Corona-Gipfel 

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht in den Beschlüssen des Corona-Gipfels "für einige Bereiche sehr große Schritte". Er glaube, dass die Lockerungen belastbar seien, ohne dabei euphorisch zu sein, sagte Söder in der Nacht zum Donnerstag im Anschluss an die Gespräche. Er habe schon Sorgen und Bedenken, "es ist nicht vorbei". Dennoch glaube er, dass die richtige Balance gefunden wurde.


Belgien erlaubt Verabreichung von Astrazeneca-Impfstoff an Ältere 

Belgien will künftig auch ältere Menschen mit dem Impfstoff des Unternehmens Astrazeneca impfen. Wie Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke am Mittwoch mitteilte, sollten die Behörden "sofort" beginnen können, auch über 55-Jährigen das Vakzin zu verabreichen. Vor einem Monat hatte das Land entschieden, zunächst nur jüngere Menschen mit dem Impfstoff zu immunisieren, weil es an Daten zur Wirksamkeit bei Älteren fehlte.


Brasilien verzeichnet zweiten Tag in Folge Rekordzahl von Corona-Toten 

Brasilien hat mit mehr als 1.900 Corona-Todesfällen den zweiten Tag in Folge einen neuen Höchststand verzeichnet. Die Gesundheitsbehörden des südamerikanischen Landes meldeten am Mittwoch (Ortszeit) 1.910 Todesfälle durch Covid-19 binnen 24 Stunden. Damit stieg die Zahl der seit dem Beginn der Pandemie in Brasilien gemeldeten Corona-Todesfälle auf 259.271. Mehr Corona-Tote gibt es nur in den USA.


RKI: 11.912 Corona-Neuinfektionen in Deutschland 

Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 11.912 (Vorwoche: 11.869) neue Corona-Neuinfektionen registriert. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 64,7 (61,7). Am Mittwoch hatte dieser Wert 64,0 betragen. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie wuchs den Angaben zufolge auf 2.471.942. Laut RKI wurden ferner 359 (385) Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion binnen 24 Stunden registriert. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 71.240. Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI mit rund 2,283 Millionen.

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March 04, 2021 00:45 ET (05:45 GMT)