SANTIAGO DE CHILE (dpa-AFX) - Angesichts der weiter steigenden Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus hat die chilenische Regierung die strengen Ausgangsbeschränkungen im Ballungsraum rund um die Hauptstadt Santiago bis zum 5. Juni verlängert. "Alle Ortschaften in der Metropolregion bleiben unter Quarantäne", sagte Gesundheitsminister Jaime Mañalich am Mittwoch. Insgesamt leben in der Region etwa acht Millionen Menschen - das entspricht gut 40 Prozent der Gesamtbevölkerung Chiles.

Zuvor war die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen innerhalb von nur 24 Stunden um 4328 auf 82 289 gestiegen. Damit liegt Chile in Südamerika nach Brasilien und Peru an dritter Stelle. 841 Patienten sind bislang im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Zuletzt hatte die Ärztekammer gewarnt, dass die Intensivstationen des Landes fast ausgelastet seien.

Zuletzt gab es in mehreren Gemeinden im Großraum Santiago zum Teil heftige Proteste, weil die Menschen seit Wochen nicht mehr zur Arbeit können und es kaum soziale Absicherung gibt. "Die wirtschaftliche Lage besorgt uns sehr. Die Leute beginnen, Hunger zu leiden, und das Gesundheitswesen kollabiert", sagte die Bürgermeisterin der Ortschaft La Pintana, Claudia Pizarro, dem Radiosender Cooperativa./dde/DP/zb