FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Angst vor einer raschen Ausbreitung des Coronavirus hat die Anleger am Donnerstag in Scharen in sichere Anlagen getrieben. Besonders gefragt waren Staatsanleihen von als solide empfundenen Ländern. Dazu zählen in erster Linie amerikanische Treasuries und deutsche Bundesanleihen.

Dagegen erlitten Anleihen von Ländern, in denen das Virus sich besonders stark verbreitet, empfindliche Verluste. Besonders hart traf es Staatstitel aus Italien, Südkorea und Brasilien. Deutliche Verluste verzeichneten zudem Anleihen aus Spanien, Portugal und Griechenland.

Der für den deutschen Markt richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Abend um 0,45 Prozent auf 176,61 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel deutlich auf minus 0,55 Prozent. In den USA und Australien fielen die Renditen zehnjähriger Staatspapiere auf neue Rekordtiefstände.

Die Ausbreitung des Cornonavirus und die befürchteten konjunkturellen Schäden sorgen an den Finanzmärkten für erhebliche Verunsicherung. Die Aktienmärkte gaben am Donnerstag erneut massiv nach. Der DIHK warnte vor Produktionsausfällen, Reiseeinschränkungen, Handelseinbrüchen und Nachfrageausfällen. Allerdings gelten die konkreten wirtschaftlichen Folgen der Virusverbreitung nach wie vor als höchst ungewiss.

Konjunkturdaten spielen im aktuellen Umfeld kaum eine Rolle. Dies zeigt sich auch daran, dass solide Daten die Märkte nicht beruhigen können. Am Donnerstag überraschten etwa Stimmungsindikatoren aus dem Euroraum positiv. Ökonomen argumentieren jedoch, dass die Auswirkungen der Corona-Krise in den Umfragen nicht oder nur unvollständig erfasst sind./bgf/fba