Angesichts zahlreicher Corona-Neuinfektionen in den USA und anderen Teilen der Welt blickt EZB-Vizepräsident Luis de Guindos mit Skepsis auf den globalen Handel.

"Die Nachrichten aus den USA sind nicht gut, und das gilt auch für Lateinamerika und Teile Asiens", sagte der Spanier am Dienstag in einer Videokonferenz. Diese Entwicklung werde auf den Welthandel durchschlagen, der nach EZB-Prognose dieses Jahr um mehr als zehn Prozent schrumpfe.

Dies würden auch Länder der Euro-Zone zu spüren bekommen, die exportorientiert seien, betonte de Guindos. Der Chef des Kieler Forschungsinstituts IfW, Gabriel Felbermayr, hatte jüngst gewarnt, gerade die deutsche Wirtschaft spüre international "deutlich Gegenwind" - auch weil Schwellenländer wie Brasilien, Indien oder Südafrika die Krise noch nicht im Griff hätten.

Dies gilt auch für die USA: Laut einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters verzeichneten sie zuletzt mindestens 61.761 Neuinfektionen innerhalb eines Tages. Damit stieg die Zahl der im Land offiziell registrierten Corona-Infektionen auf mehr als 3,85 Millionen. Der US-Bundesstaat Kalifornien meldet nach offiziellen Angaben mit 11.800 Neuinfektionen einen Rekordwert.