BERLIN (dpa-AFX) - Der Koordinator der Bundesregierung für die transatlantischen Beziehungen, Peter Beyer, hofft darauf, dass die Entwicklung der Corona-Pandemie in absehbarer Zeit wieder Reiseverkehr zwischen Deutschland und den USA zulässt. "Im Zuge der Lockerungen der Reisewarnungen ist perspektivisch auch ein Abkommen mit den USA wünschenswert", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Der transatlantische Austausch lebt vom persönlichen Miteinander, ganz zu schweigen von den vielen wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kontakten."

Bundesaußenminister Heiko Maas hatte am 17. März eine weltweite Reisewarnung für Touristen ausgesprochen, die noch bis zum 14. Juni gilt. Danach will der SPD-Politiker sie für die Europäische Union aufheben und durch individuelle Reisehinweise ersetzen, in denen auf die jeweiligen Risiken aufmerksam gemacht wird. Wie mit Ländern außerhalb der EU verfahren wird, ist noch unklar.

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hatte US-Präsident Donald Trump Mitte März einen Einreisestopp für Ausländer aus den 26 europäischen Staaten verhängt, die dem sogenannten Schengenraum angehören. Deutschland ist Teil dieses Gebiets, in dem es normalerweise keine Grenzkontrollen gibt. Wenig später wurde der US-Einreisestopp auch auf Großbritannien und Irland ausgeweitet. Trump hatte zunächst davon gesprochen, dass es sich um eine auf 30 Tage begrenzte Maßnahme handelte. Die entsprechende Verordnung enthält jedoch keine zeitliche Befristung.

Auch Reisen über die amerikanische Grenze zu Kanada im Norden und Mexiko im Süden sind wegen der Pandemie vorübergehend eingeschränkt - hier sind die Vorschriften allerdings nicht so streng. Zudem plant die US-Regierung, in Kürze auch eine Einreisesperre für Brasilien zu verhängen, nachdem sich die Pandemie dort zuletzt rasant ausgebreitet hatte.

Der CDU-Politiker Beyer betonte, dass die USA derzeit noch zu den Hotspots der Corona-Pandemie zählten. "Auf längere Sicht ist es aber wichtig, dass wieder Reiseverkehr zwischen Deutschland und den USA möglich ist", sagte er. Die USA sind nach der Statistik der US-Universität Johns Hopkins das Land mit den weltweit meisten Corona-Infektionen und Todesfällen./mfi/DP/zb