Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Euroraum-Erzeugerpreise sinken deutlicher als erwartet

Der Preisdruck auf Produzentenebene hat im Euroraum im Oktober etwas deutlicher als erwartet abgenommen. Nach Mitteilung von Eurostat sanken die Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat um 2,9 Prozent und lagen um 30,8 (September: 41,9) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Es war der zweite Rückgang der Jahresteuerung in Folge. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Preisrückgang um nur 2,0 Prozent und eine Jahresrate von 31,7 Prozent prognostiziert.

Ifo: Energiekrise lässt Kurzarbeit in der Industrie leicht steigen

Die Zahl der Kurzarbeiter ist aufgrund der Energiekrise erstmals seit Januar wieder gestiegen. Allerdings bleibt sie deutlich hinter der Entwicklung in den vorherigen Corona-Wintern zurück, wie Schätzungen des Ifo-Instituts zeigen. Von August auf November stieg danach die Zahl der Menschen in Kurzarbeit in Deutschland von 76.000 auf 187.000. Besonders in der Industrie gab es einen Anstieg. Hier verdreifachte sich die Zahl nahezu von 59.000 auf 151.000 Beschäftigte. Basis der Schätzungen sind Ifo-Umfragen und Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

Frankreichs Industrieproduktion im Oktober schwächer als erwartet

Frankreichs Industrieproduktion hat sich im Oktober deutlich schwächer als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung der Statistikbehörde Insee sank die Produktion gegenüber dem Vormonat um 2,6 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang von nur 0,8 Prozent prognostiziert. Der für September vorläufig gemeldete Rückgang von 0,8 Prozent wurde auf 0,9 Prozent revidiert.

VDIK nach Tiefpunkt 2022 zuversichtlich für deutschen Automarkt

Der Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) blickt nach einem erneut schwachen Auto-Jahr 2022 in Deutschland vorsichtig optimistisch auf das neue Jahr. "Wir rechnen für 2023 mit 2,75 Millionen neuen Pkw. Das entspricht einem Wachstum von 6 Prozent", sagte VDIK-Präsdient Reinhard Zirpel laut Redetext. Bei Elektrofahrzeugen rechnet der Verband mit einem Zuwachs von 7 Prozent. Gebremst werden dürfte der Markt vom Ende der Förderung für Plug-in-Hybride.

Chinesische Städte lockern nach Protesten weitere Corona-Maßnahmen

Städte in ganz China haben nach landesweiten Protesten gegen die Null-Covid-Politik weitere Lockerungen von Corona-Maßnahmen verkündet. So werden in der südwestlichen Metropole Chengdu ab Freitag keine negativen Corona-Tests mehr für den Aufenthalt an öffentlichen Orten oder die Benutzung der U-Bahn benötigt. In Peking riefen Gesundheitsbehörden die Krankenhäuser auf, Menschen ohne negativen PCR-Test nicht weiter die Behandlung zu verweigern.

Putin: Unterstützung des Westens für Ukraine "destruktiv"

Kreml-Chef Wladimir Putin hat in einem Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die militärische Unterstützung des Westens für die Ukraine als "destruktiv" angeprangert. Putin nannte zudem die russischen Angriffe auf die Energie-Infrastruktur in der Ukraine "notwendig und unvermeidlich", wie der Kreml am Freitag mitteilte. Es war das erste Telefonat von Putin mit Scholz seit Mitte September. Ein Regierungssprecher bestätigte in Berlin, dass es ein Telefonat der beiden gab.

Finnische Regierungschefin hält Europa für "nicht stark genug"

Die finnische Regierungschefin Sanna Marin hat Europa am Freitag in einer "schonungslos ehrlichen" Bewertung der europäischen Verteidigungsfähigkeit als "nicht stark genug" bezeichnet. "Ohne die USA wären wir jetzt in Schwierigkeiten", sagte Marin dem australischen Lowy-Institut in Sydney mit Blick auf die russische Aggression in der Ukraine. Die Invasion habe sowohl Europas Schwächen als auch strategische Fehler im Umgang mit Moskau offengelegt.

BVerfG verkündet am Dienstag Entscheidung zu EU-Corona-Fonds

Am Dienstag geht es in Karlsruhe um die Befugnisse der Europäischen Union: Dann verkündet das Bundesverfassungsgericht seine Entscheidung über zwei Verfassungsbeschwerden, die sich gegen die deutsche Zustimmung zum europäischen Corona-Hilfsfonds richten. Mit diesem Fonds sollen die Folgen der Pandemie bewältigt werden. Dazu kann die EU-Kommission hunderte Milliarden Euro aufnehmen und diese als Zuschüsse oder Kredite an die Mitgliedsstaaten weitergeben. (Az. 2 BvR 547/21 und 2 BvR 798/21)

Französische Bahn streikt das gesamte Wochenende

Wegen eines Streiks der Kontrolleure fallen an diesem Wochenende etwa 60 Prozent aller Fernverbindungen der französischen Bahn aus. Die Kontrolleure fordern bessere Arbeitsbedingungen. Zu dem Streik hat ein nationales Kollektiv aufgerufen, mehrere Gewerkschaften unterstützen die Protestbewegung. Die Atlantikküste ist besonders stark betroffen, dort fährt nur etwa jeder vierte Zug. SNCF-Chef Jean-Pierre Farandou zeigte sich am Donnerstag überrascht über das Ausmaß der Bewegung.

2070 könnten etwa 90 Millionen Menschen in Deutschland leben

Bleibt die Zuwanderung auf dem Niveau des vergangenen Jahrzehnts, könnten im Jahr 2070 etwa 90 Millionen Menschen in Deutschland leben. Aufgrund der starken Zuwanderung aus der Ukraine wird die Bevölkerungszahl bereits dieses Jahr auf rund 84 Millionen steigen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in seiner in Berlin vorgestellten sogenannten Bevölkerungsvorausberechnung mitteilte. Demnach sind ab 2023 verschiedene Szenarien möglich.

BRASILIEN

Industrieproduktion Okt +0,3% gg Vormonat - IBGE

Industrieproduktion Okt +1,7% gg Vorjahr - IBGE

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/hab

(END) Dow Jones Newswires

December 02, 2022 07:30 ET (12:30 GMT)