(Wiederholung mit berichtigter Übersetzung. Im Zitat im 1. Absatz muss es heißen: seine "Verpflichtung mit der Demokratie und der Verfassung" an.)

SAO PAULO (dpa-AFX) - Vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Brasilien hat der linke Ex-Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva weiter an Unterstützung gewonnen. Nach dem in der ersten Wahlrunde Viertplatzierten Ciro Gomes sprach sich nun auch die Drittplatzierte Simone Tebet für in aus. Sie habe auch Kritik an Lula, erkenne aber seine "Verpflichtung mit der Demokratie und der Verfassung an", sagte die sozialliberale Tebet in Sao Paulo am Mittwoch (Ortszeit). Beim Amtsinhaber Jair Bolsonaro könne sie das nicht sehen. Tebet will demnach aktiv Wahlkampf für Lula machen.

Auch Ex-Staatschef und Lula-Vorgänger Fernando Henrique Cardoso sprach sich für Lula aus. Lula hatte Brasilien von 2003 bis 2010 regiert. Am 30. Oktober kommt es zur Stichwahl zwischen Lula und Amtsinhaber Jair Bolsonaro.

Nach Einschätzung von Experten hatten sich viele Anhänger von Tebet und Gomes kurz vor dem ersten Durchgang am Sonntag für Bolsonaro entschieden. Zwar hat sich Lula mit 48,43 Prozent der Stimmen gegen Bolsonaro durchgesetzt. Doch auch der Rechtspopulist kann sich als Gewinner fühlen - mit 43,20 Prozent ging er deutlich stärker aus der ersten Runde hervor als erwartet. Viele Gefolgsleute Bolsonaros zogen bei der Wahl in den Kongress ein./mfa/DP/men