OTTAWA (dpa-AFX) - Die augenzwinkernden Helden-Videos, mit denen die Bundesregierung für das Zu-Hause-Bleiben in der Corona-Krise wirbt, sorgen im Ausland weiter für Aufmerksamkeit. "Hast du Deutschlands neue Spots zu Covid-19 gesehen?", fragte Kanadas Premierminister Justin Trudeau in der Nacht zum Dienstag per Kurznachrichtendienst Twitter und stellte ein Video dazu. "Egal welche Sprache du sprichst, die Botschaft ist klar. Du kannst ein Held im Kampf gegen dieses Virus sein - und du musst dafür gar nicht viel machen."

Die unter dem Schlagwort "#besonderehelden" im Internet verbreiteten Clips hatten in Deutschland bereits am Wochenende für viel Aufmerksamkeit in den sozialen Medien gesorgt - mit Lob, aber auch kritischen Reaktionen. Laut Bundespresseamt sind die Videos Teil der Informationsmaßnahmen in der Corona-Pandemie.

In den mit dramatischer Musik untermalten Videos erzählen fiktive ältere Menschen aus der Zukunft rückblickend, wie sie als junge Leute die zweite Welle "damals in diesem Corona-Winter 2020" erlebt haben. Die Videos enden jeweils mit dem Appell der Bundesregierung: "Werde auch du zum Helden und bleib zu Hause."

Die augenzwinkernden Videos waren am Dienstag auch Thema in dem von der "New York Times" herausgegebenen Podcast "The Daily", der täglich von hunderttausenden Menschen gehört wird. Matina Stevis-Gridneff, Brüssel-Korrespondentin der Zeitung, beschreibt darin kurz die Kampagne und merkt an, dass die deutsche Regierung normalerweise "nicht für ihren Humor bekannt" sei.

Zuvor hate bereits ein Journalist der Londoner "Financial Times", Henry Mance, auf Twitter kommentiert: "Ich kann damit umgehen, dass die deutsche Antwort auf die Pandemie besser ist als unsere, aber ich glaube, ich kann nicht damit umgehen, dass sie lustiger ist."/cah/DP/fba