FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat sich am Donnerstag etwas erholt, nachdem er am frühen Morgen auf den tiefsten Stand seit neun Monaten gefallen war. Am Vormittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1696 US-Dollar gehandelt. Zuvor war der Kurs bis auf 1,1666 Dollar gefallen und damit auf dem tiefsten Stand seit dem vergangenen November. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,1723 Dollar festgesetzt.

Nachdem sich der Euro zur Wochenmitte noch zeitweise stabilisieren konnte, hat er seine Talfahrt in der vergangenen Nacht beschleunigt. Ursache ist eine Dollar-Stärke. Die amerikanische Währung konnten im Handel mit allen anderen wichtigen Währungen zulegen, während der Euro im Gegenzug unter Verkaufsdruck geriet.

"Der Markt ist aufgrund der weltweiten Delta-Welle beunruhigt", beschrieb Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank die Stimmung unter den Anlegern. Ihrer Einschätzung nach profitierte der Dollar als Weltreservewährung von der erhöhten Unsicherheit.

Hinzu kommen Aussagen von Ökonomen, die das am Mittwochabend veröffentlichte Protokoll der vergangenen Zinssitzung der US-Notenbank Fed dahingehend deuten, dass eine Mehrzahl der Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der Fed noch in diesem Jahr eine Reduzierung der Anleihekäufe anstrebe.

Zu den Verlierern zählte auch die norwegische Krone. Am Vormittag hatte die Notenbank des Landes den Leitzins wie erwartet an der Nullmarke gehalten und eine Zinserhöhung für September angekündigt. Das klare Signal für den Zinsschritt im kommenden Monat war aber ebenfalls keine Überraschung für die Anleger am Devisenmarkt./jkr/jsl/jha/