FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstag gefallen. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1833 US-Dollar und damit etwas weniger als im frühen Handel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1832 (Mittwoch: 1,1868) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8452 (0,8426) Euro.

Marktbeobachter verwiesen auf einen stärkeren US-Dollar, der den Euro im Gegenzug unter Druck setzte. An den Finanzmärkten rückte die hohe Zahl von Neuinfektionen in der Corona-Krise stärker in den Fokus. In führenden Industriestaaten kommt es immer häufiger zu harten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Hinzu kam eine allgemein trübe Stimmung an den Finanzmärkten, die die Anleger in die Reservewährung US-Dollar lockte. Andere Währungen gaben zumeist nach.

Hinzu kamen Äußerungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die abermals eine weitere Lockerung der Geldpolitik in Aussicht stellte. Vor einem Ausschuss des EU-Parlaments versprach die Französin eine kraftvolle Reaktion auf die zweite Corona-Welle. Im Mittelpunkt der nächsten Zinssitzung im Dezember stehen demnach die milliardenschweren Corona-Wertpapierkäufe (Pepp) und die langfristigen Billigkredite für die Banken (TLTRO). Beides könne "dynamisch" angepasst werden, sagte Lagarde.

Deutliche Kursgewinne gab es bei der türkischen Lira. Die Notenbank der Türkei hatte zuvor den Leitzins drastisch um 4,75 Prozentpunkte auf 15,0 Prozent angehoben. Mit der Maßnahme versuchen die Währungshüter, den jüngsten Kursverfall der Lira und die vergleichsweise hohe Inflation wieder in den Griff zu bekommen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89378 (0,89373) britische Pfund, 123,08 (123,28) japanische Yen und 1,0797 (1,0812) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London bei 1861 Dollar gehandelt und damit etwa zehn Dollar niedriger als am Vortag./jkr/jsl/he