NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag erstmals seit drei Monaten unter 1,19 US-Dollar gefallen. Mit 1,1893 US-Dollar erreichte er den niedrigsten Stand seit Anfang Dezember. Im New Yorker Handel kostete die europäische Gemeinschaftswährung zuletzt 1,1916 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1938 (Donnerstag: 1,2034) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8377 (0,8310) Euro gekostet.

Während der Euro deutlich nachgibt, befindet sich der Dollar im Aufwind. Die amerikanische Währung erhält seit Donnerstagabend starken Rückenwind, da sich US-Notenbankchef Jerome Powell sehr zurückhaltend zu dem jüngsten Anstieg der Kapitalmarktzinsen geäußert hat. Der Anstieg der Renditen ist Folge der sehr lockeren Finanzpolitik der neuen US-Regierung, die billionenschwere Konjunkturhilfen anstrebt. Der Dollar profitiert, weil höhere Zinsen Geld in die USA lockt.

Powell habe sich zwar zu dem Zinsanstieg am US-Markt geäußert, kommentierten die Analysten der BayernLB. Allerdings habe er keine konkreten Gegenmaßnahmen angekündigt. Der Auftritt Powells wurde an den Märkten fieberhaft erwartet, da der Zinsanstieg für erhebliche Verunsicherung unter Anlegern sorgt. Einige Marktteilnehmer hatten sich wohl deutlichere Worte vom Fed-Chef gewünscht.

Im frühen US-Handel erhielt der Dollar am Freitag Auftrieb durch robuste Arbeitsmarktdaten aus den Vereinigten Staaten. Lockerungen der Corona-Beschränkungen trieben im Februar dort die Erholung an. Es entstanden deutlich mehr Stellen als erwartet und die Arbeitslosenquote ging zurück. "In den USA kam es zuletzt in zahlreichen Bundesstaaten zu Lockerungen der Corona-Beschränkungen", begründete Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, den Beschäftigungsaufbau. Allerdings stehe seit Beginn der Pandemie immer noch ein Verlust von neun Millionen Arbeitsplätzen zu Buche./jsl/he/ajx/he