NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag im US-Handel deutlich unter Druck geblieben. Unerwartet starke Konjunkturdaten aus den USA verliehen dem US-Dollar Auftrieb, während die Gemeinschaftswährung im Gegenzug ihre Kursverluste vom Vortag ausweitete. Zuletzt notierte der Euro bei 1,0799 Dollar und damit in der Nähe seines Tagestiefs, nachdem er im europäischen Geschäft zeitweise noch bei 1,0940 Dollar gestanden hatte. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0937 (Donnerstag: 1,0988) Dollar fest.

Im Handelsverlauf hatte die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für eine große Überraschung am Devisenmarkt gesorgt. Im Januar hatte die US-Wirtschaft 517 000 neue Stellen geschaffen. Das ist mehr als doppelt so viel, wie am Markt erwartet worden war. Außerdem fiel die Arbeitslosenquote auf 3,4 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit 1969.

"Der Stellenzuwachs ist fast schon als Job-Boom zu bezeichnen", schrieb Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Der US-Jobmarkt hat für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed eine hohe Bedeutung. Die starke Entwicklung im Januar vergrößert den Spielraum für weitere Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation, was dem Dollar Auftrieb verlieh.

Zudem sorgten stärker als erwartet ausgefallene Daten zur Stimmung in US-Unternehmen für weiteren Auftrieb beim Dollar, was den Euro noch stärker belastete. Ein Stimmungsindikator für Unternehmen im Bereich Dienstleistungen stieg viel stärker als erwartet und signalisierte wieder Wachstum in dem für die US-Wirtschaft wichtigen Sektor./la/zb