FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag wieder unter die Marke von 1,04 US-Dollar gerutscht. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0380 Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,0408 Dollar festgesetzt.

Am Donnerstag war der Euro bis auf 1,0354 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit gut fünf Jahren gefallen. Angesichts der zuletzt deutlichen Kursverluste gerät die Parität zum Dollar, also ein Austauschverhältnis eins zu eins, immer stärker in den Blick. Am Donnerstag hatte der Schweizer Franken ein solches Verhältnis zur US-Währung das erste Mal seit 2019 erreicht.

Belastet wird der Euro schon seit längerem durch die Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed, die dem Dollar starken Auftrieb verleiht und andere Währungen unter Druck setzt. Experte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank nennt darüber hinaus das Risiko einer Energiekrise in Europa. Hintergrund ist die Gefahr, dass Russland seine Energielieferungen nach Europa wegen des Ukraine-Kriegs einstellen könnte.

Konjunkturdaten bewegten die Kurse am Vormittag nur wenig. Die Industrieproduktion im Euroraum ist im März deutlich gefallen. Der Sektor leidet schon seit längerem unter erheblichen Lieferproblemen, die durch den Ukraine-Krieg verstärkt wurden. Preisdaten aus Frankreich und Spanien bestätigten die sehr hohe Inflation im Euroraum./bgf/jsl/jha/