FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag leicht unter Druck geraten. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1275 US-Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1291 (Donnerstag: 1,1339) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8857 (0,8819) Euro.

Nach einem freundlichen Verlauf am Vormittag geriet der Euro am Nachmittag unter Druck. Am Markt wurde zum einen die trübere Stimmung an den Börsen als Grund genannt. Anleger drängten daher in den als sicheren Hafen geltenden Dollar. Zusätzlichen Rückenwind erhielt die US-Währung durch unter dem Strich solide Konjunkturdaten. Die Stimmung unter Dienstleistern stieg im November auf ein Rekordhoch, während die Arbeitslosigkeit weiter zurückging.

Die türkische Notenbank intervenierte unterdessen zum zweiten Mal in dieser Woche am Devisenmarkt, um die taumelnde Landeswährung Lira zu stützen. Die Wirkung des Eingriffs verpuffte jedoch größtenteils. Entscheidend für den Sturzflug der Lira ist die lockere Geldpolitik der Zentralbank, obwohl die hohe Inflation dafür eigentlich keinen Spielraum lässt. Nach Zahlen vom Freitag stieg die Teuerung im November auf 21,3 Prozent. Fachleute sehen eine Beeinflussung durch Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, der strikt gegen hohe Zinsen ist.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85048 (0,85135) britische Pfund, 127,97 (127,94) japanische Yen und 1,0387 (1,0414) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1771 Dollar gehandelt. Das waren etwa drei Dollar mehr als am Vortag./bgf/mis