FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag nachgegeben. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1671 US-Dollar. Dies war der tiefste Stand seit über einem Monat. Am Morgen hatte der Euro noch zeitweise über 1,17 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1678 (Montag: 1,1698) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8563 (0,8548) Euro.

Der Hauptgrund für die Entwicklung ist die unterschiedliche Zinsentwicklung in den USA und der Eurozone. Die US-Notenbank Fed will bald mit dem Ausstieg aus ihrer sehr lockeren Geldpolitik beginnen. In den USA steigen daher die Zinsen an den Kapitalmärkten merklich. Derzeit rentieren zehnjährige Staatsanleihen mit gut 1,5 Prozent. In der Eurozone rentieren viele Staatsanleihen im negativen Bereich. Dies macht Anlagen in Dollar attraktiver.

In der Eurozone zeichnet sich hingegen noch keine geldpolitische Wende ab. Die zuletzt erhöhte Inflation in der Eurozone bezeichnete EZB-Präsidentin Christine Lagarde erneut als nur vorübergehend. Sie sei auf Sonderfaktoren infolge der Corona-Krise zurückzuführen. Die Wirtschaft habe unterdessen die Talsohle durchschritten, sei aber noch nicht ganz über den Berg.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85950 (0,85420) britische Pfund, 130,17 (129,74) japanische Yen und 1,0840 (1,0850) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1735 Dollar gehandelt. Das waren rund 14 Dollar weniger als am Vortag./jsl/he