NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag trotz schwacher deutscher Konjunkturdaten etwas zugelegt. Im New Yorker Handel kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 1,0549 US-Dollar, im Tagestief waren zuvor knapp über 1,05 Dollar bezahlt worden. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0524 (Donnerstag: 1,0493) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9502 (0,9530) Euro.

Ein schwacher Ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland belastete den Euro kaum. Das industrielle Stimmungsbarometer enttäuschte die Erwartungen. "Steigende Energiepreise und die drohende Gasknappheit bereitet der deutschen Wirtschaft große Sorgen", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Am Donnerstag hatte die Bundesregierung im Notfallplan Gas die Alarmstufe ausgerufen. Grund ist eine starke Verringerung der Gaslieferungen durch Russland. Ökonomen warnen vor erheblichen Folgen für die deutsche Wirtschaft, sollten die russischen Gaslieferungen komplett ausfallen. "Tatsächlich ist die konjunkturelle Situation labil", erklärte Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer. So könnte es nach einer weiteren Reduzierung der russischen Gaslieferungen zu einer folgenschweren Rationierung von Gas in der Industrie kommen.

Auch aus den USA kamen Wirtschaftsdaten, die die Konjunktursorgen international untermauerten - dort vor allem unter dem Eindruck der hohen Inflation und dem davon ausgehenden Druck, die Zinsen zu steigern. Die von der Universität Michigan erhobene Stimmung der US-Verbraucher war mit 50,0 Punkten auf ein Rekordtief gefallen. Allerdings wurden die aus der Befragung resultierenden längerfristigen Inflationserwartungen etwas nach unten revidiert./tih/mis