FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Freitag nur etwas zugelegt. Am Vormittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,2181 US-Dollar und damit ein wenig mehr als in der Nacht zuvor. Wie schon am Vortag wurde die Marke von 1,22 Dollar nicht überwunden. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,2174 Dollar festgesetzt.

Im Handelsverlauf könnten Wirtschaftszahlen aus den USA die Märkte bewegen. Die Uni Michigan veröffentlicht ihr monatliches Konsumklima. Analysten rechnen mit einer Stimmungsaufhellung. Derweil haben Experten zuletzt vor allem auf die deutlich gestiegenen Inflationserwartungen der Verbraucher verwiesen, die ebenfalls Bestandteil der Michigan-Umfrage sind.

Auch die tatsächliche Inflation legt zu: Nach Zahlen vom Donnerstag ist die Inflationsrate in den USA im Mai auf fünf Prozent gestiegen. Die Rate liegt deutlich über dem Zielwert der US-Notenbank (Fed) von zwei Prozent. Bisher lässt die Fed jedoch nicht erkennen, dass sie auf den Preisschub reagieren will. Sie betrachtet die Entwicklung als übergangsweises Phänomen, was von Volkswirten allerdings zunehmend in Zweifel gezogen wird.

"Hohe Inflationszahlen sind schlecht für den Dollar, solange die US-Notenbank nicht signalisiert, dass sie angemessen, also mit einer Straffung der Geldpolitik, darauf reagieren wird", schrieb Devisenanalystin You-Na Park-Heger von der Commerzbank. Die spannende Frage sei, wie die Fed die jüngste Inflationsentwicklung bewertet: "Wird die US-Notenbank die hohe Inflation weiterhin als vorübergehendes Phänomen abtun oder zeigen sich doch erste Sorgenfalten?" Die Fed wird ihre geldpolitischen Beschlüsse am kommenden Mittwoch (16. Juni) verkünden./la/bgf/eas