FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag deutlich zugelegt und ist über 1,13 US-Dollar gestiegen. Wachsende Pandemiesorgen dominierten das Geschehen am Devisenmarkt. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1310 Dollar. Das ist rund ein Cent mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1291 (Donnerstag: 1,1223) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8856 (0,8910) Euro.

Die Ausbreitung einer neuen und möglicherweise gefährlicheren Variante des Coronavirus im südlichen Teil Afrikas bestimmte auch das Geschehen an den Devisenmärkte. Die Variante B.1.1.529 weist besonders viele Mutationen auf, die in dieser Kombination bisher nicht bekannt sind. "Die Ungewissheit über die Wirksamkeit der bestehenden Impfstoffe bei der neuen Variante ließ die Risikosensoren an den Finanzmärkten anspringen", sagte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. "Erneute Konjunktureintrübungen durch die Gesundheitskrise würden die Pläne der Notenbanken, ihre Geldpolitik langsam zu straffen, über den Haufen werfen."

So hat die US-Notenbank Fed schon den Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik eingeleitet. Beobachter rechnen mit ersten Leitzinsanhebungen im kommenden Jahr. Sollte die Ausbreitung der neuen Virusvariante die Wirtschaft belasten, könnte die Fed ihre Zinswende weiter nach hinten verschieben. Dies würde den Dollar belasten. Der Euro profitierte, da in der Eurozone noch keine Leitzinserhöhungen in Sicht sind.

Stark unter Druck geraten ist der südafrikanische Rand. Beobachter fürchten hier wirtschaftliche Folgen durch die neue Variante. Gesucht wurden an den Devisenmärkten als besonders sicher geltende Währungen wie der japanische Yen oder der Schweizer Franken.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84620 (0,84295) britische Pfund, 128,82 (129,41) japanische Yen und 1,0446 (1,0480) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1799 Dollar gehandelt. Das waren 11 Dollar mehr als am Vortag./jsl/he